Zwei Schüler der Geometerschule zu Vermessungsarbeiten in Afrika
Es war der 07. Februar, genau um 3 Uhr in der Nacht, als wir uns mit dem pensionierten Vermessungsprofessor unserer Schule, Dieter Lauggas, und Lorenz Knoflach vom Förderverein „Lights of Africa“ sowie dessen Sohn Alex auf den Weg in das 6.100 km entfernte Tansania machten, das wir nach zwölfstündigem Flug erreichten.
Nach sechsstündiger Autofahrt über teils miserable Straßen gelangten wir schließlich in das kleine Örtchen Mitundu, wo vor 30 Jahren vier Barmherzige Schwestern aus Süd- und Nordtirol begonnen hatten, eine Missionsstation aufzubauen. 30 Jahre später ist die Gemeinschaft um 100 Schwestern angewachsen. Zahlreiche Gebäude wie Geburten- und Krankenstation, Kindergärten und Schulen sowie Heime stehen dort, wo vorher dicht wachsender Busch war.
Es waren Vermessungsarbeiten nötig geworden, da bis dato kein Lageplan mit Grenzen und Gebäuden bestanden hatte. Auf einem 36 ha großen Gebiet war es schließlich unsere Aufgabe, jegliche Gebäude, Stallungen, Schächte, Wasserbohrungen sowie Grenzen auszumessen.
Weit entfernt von der Heimat stößt man natürlich auch auf gewisse Schwierigkeiten. So stellten wir mit Verwunderung fest, dass ein Koffer bei der Ankunft in Afrika fehlte. Es war jener Koffer, in dem sich die Prismen (Vorrichtung, welche die Laserstrahlen an die Strahlungsquelle zurückreflektiert) befanden. Von den beiden eingeflogenen Vermessungsgeräten verfügte zu unserem Vorteil ein Gerät über eine Infrarotvorrichtung, d.h. das Vermessen war auch ohne Prisma möglich. Mit dem anderen Theodolit konnten nur die Winkel und Höhen gemessen werden, die Distanzen mussten mühevoll mit dem Maßband aufgenommen werden. Der Koffer kam übrigens mit drei Tagen Verspätung doch noch am Flughafen an.
Weiters war es die Hitze, mit einer Höchsttemperatur von 40°C, die uns zu schaffen machte. Trotzdem konnte die Arbeit nach zweieinhalb Tagen wie vorgesehen abgeschlossen werden.
Den Aufenthalt in der Mission genossen wir trotz Hitze und Arbeit: Landschaft und Sonnenuntergang wie aus dem Bilderbuch, Bäume mit exotischen Früchten, Gesänge von früh bis spät, sehr zuvorkommende Schwestern und dann noch die Augen der Kinder, die sich scharenweise um die Vermessungsgeräte versammelten. Die zwei restlichen Tage verbrachten wir in zwei nahen Nationalparks.
Der Aufenthalt in Afrika verging wie im Flug. Genau eine Woche nach unserer Ankunft waren wir wieder am Flughafen, diesmal aber mit unvergesslichen Erinnerungen im Gepäck.
Das Projekt ermöglichte es uns, eine Erfahrung zu machen, die uns immer in Erinnerung bleiben wird. Gedankt sei an dieser Stelle Dieter Lauggas, dem Förderverein „Lights of Africa“, vor allem Lorenz Knoflach sowie der Schule für die Bereitstellung der Geräte.
Wer die Arbeiten in der Mission weiterverfolgen möchte, kann dies auf der Seite des Fördervereins www.lightsofafrica.it tun.
Jakob Neumair und Manuel Neunhäuserer,
Geometerschule Bozen