Blick nach Norden
Im Frühling 2014 von Dr. Franz Summerer
Im Zenit nördlich des Passeiertales kann man jetzt im Frühjahr den Kleinen Wagen oder Bären gut in Augenschein nehmen, sowie den Drachen, der sich um ihn windet. Beide sind, gleich wie der Große Wagen oder Bär, um den Nordpol kreisende Sternbilder und daher in unseren Breiten das ganze Jahr zu sehen. Jetzt stehen sie am höchsten und haben daher genügend Abstand zum dunstigen Horizont.
Blick nach Norden
Manche Sternbilder sind jede Nacht zu sehen. Man nennt sie zirkumpolar, weil sie eben so nahe am Himmelspol kreisen, dass sie von unserem Beobachtungsstandpunkt aus nie unter den Horizont sinken. Über der Nordhalbkugel bildet der Polarstern im Kleinen Wagen den Himmelsnordpol. Er scheint als einziger Stern stillzustehen, während alle anderen Sterne ihn gegen den Uhrzeigersinn umkreisen.
Der Polarstern liegt von unseren Breiten aus gesehen ca. 46 Grad über dem nördlichen Horizont. Die Sternbilder rings um den Polarstern, die nicht weiter als diese 46 Grad von ihm entfernt sind, sind folglich jede Nacht zu sehen, zumindest aus höheren Lagen, und sie gehen das ganze Jahr hindurch nie unter. Dazu gehört beispielsweise Kassiopeia, auch das Himmels-W genannt. An seiner höchsten Stelle durchwandert es fast den Zenit, senkrecht über uns. Auf seinem Weg um den Polarstern streift es an der tiefsten Stelle den Nordhorizont, bleibt jedoch immer sichtbar. Die Anzahl dieser Sternbilder wechselt je nach Standort. Bei einigen Bildern sind daher nur einzelne Sterne zirkumpolar. Der helle Kapella im Fuhrmann etwa, oder auch Deneb im Schwan sind immer zu sehen, wenn der Horizont halbwegs offen ist, auch wenn ein Teil des Sternbildes schon untergegangen ist. Weitere dieser zirkumpolaren Sternbilder sind dem beiliegenden Himmelsausschnitt zu entnehmen.
Stets da, aber stets woanders
Ein um den Nordpol kreisendes Sternbild steht je nach Jahreszeit einmal hoch am Himmel, ein andermal tief über dem Horizont. Bei ihrem Lauf um die Sonne "tickt" unsere bürgerliche Sonnenzeit eine Spur langsamer als die sogenannte Sternzeit, sodass das Himmels-W schon nach 23 Stunden und 56 Minuten wieder an derselben Stelle am Himmelsgewölbe angelangt ist. Dabei rückt es rund um den Polarstern Nacht für Nacht um einen Grad vor. Während es jetzt im Frühling tiefer an den Nordhorizont sinkt, erreicht es im Spätherbst fast den Zenit. (Umgekehrt kann man Sternbilder, die weniger als 46 Grad vom Himmelssüdpol entfernt sind, bei uns nie sehen, etwa das famose Kreuz des Südens.)
Im Neumond-Horoskop vom 30. März / 20.45 Uhr, dem effektiven astrologischen Jahresbeginn, stehen mit dem rückläufigen Mars am Waage-Aszendenten die Zeichen auf Kampf. In Politik und Partnerschaft fliegen vermehrt die Fetzen (Spannungswinkel zur Himmelsmitte).