Der Sterngucker - Der Sternenhimmel im November
Im Herbst 2013 von Dr. Franz Summerer
Nach einem zweifachen astrologischen Abstecher zu den Stars am heimatlichen Wählerhimmel, ist es wieder an der Zeit, einen Blick auf die echten Sterne zu werfen – mit diesmal seltenen Erscheinungen.
Der Sternenhimmel im November
Wenn die langen Winternächte beginnen, präsentieren sich hoch im Osten und Süden die Herbststernbilder. Am östlichen Horizont rücken bereits die Wintersternbilder nach. Der November bietet eine besonders große Auswahl an Sternbildern, da es zeitig dunkel wird. Von den heraufziehenden Wintersternbildern im Osten erscheint zunächst der Fuhrmann mit dem hellen Hauptstern Capella. Daneben erscheint der mythische Sternhaufen der Plejaden im Sternbild Stier. Unterhalb davon prangt das bekannteste Wintersternbild schlechthin – der Orion mit seinen markanten Gürtelsternen (siehe Himmelsausschnitt in der Grafik). Das Sternenviereck des geflügelten Pferdes Pegasus dominiert den Himmel im Süden und bildet zugleich das sogenannte Herbstviereck. Am westlichen Horizont tauchen die Sternbilder, die uns den Sommer hindurch begleitet haben – Schwan, Leier und Adler - noch vor Mitternacht unter. Das Highlight der Nacht ist der auffällige Jupiter, der gegen 22 Uhr nahe der Zwillinge Castor & Pollux – von Meran Stadt aus gesehen - über Falzeben zu glänzen beginnt.
Tipp für den November: Mit einem Fernglas oder Teleskop kann man nach der Andromedagalaxie Ausschau halten, die sich in unserer unmittelbaren Nachbarschaft befindet. Sie ist bei dunklem Himmel manchmal auch mit bloßem Auge als schwaches Nebelfleckchen zu erkennen.
Venus als Abendstern
Die Venus am südwestlichen Horizont ist zurzeit das auffälligste Gestirn. Allerdings steht der Planet schon recht nahe am Horizont und geht frühzeitig unter. Venus wandert im November durch das Sternbild Schütze. Da in dessen Nähe das Galaktische Zentrum liegt, wandert sie den mittleren Teil der Milchstraße entlang, vor dem Hintergrund eines dichtgewebten Teppichs aus Fixsternen und Gaswolken - natürlich nur aus dem Blickwinkel von uns Erdbewohnern. Wo wir Venus sehen, verläuft das Band der Milchstraße fast senkrecht über den Himmel. Der nächste helle Stern auf diesem Band ist der rötliche Atair, Hauptstern im Sommersternbild Adler. Venus geht bereits eine Stunde nach der Sonne unter, gegen Monatsende zunehmend später, bis gegen 19:00 Uhr. Dank ihrer strahlenden Helligkeit ist sie, abgesehen vom Mond, das hellste Objekt am Himmel und übertrifft damit auch Jupiter.
Sternschnuppen
Der November ist der Sternschnuppenmonat. Die Erde kreuzt in dieser Phase die Bahnen von gleich zwei Kometen, die einst an der Stelle vorüberzogen und dabei auf ihrem Weg um die Sonne viel Gestein, Eisbröckchen und Gase verloren. Der auffälligste Sternschnuppenstrom erscheint dabei zwischen dem 10. und dem 25. November. Es sind die Leoniden (sie scheinen aus dem Sternbild Leo = Löwe zu kommen). Ihr Maximum wird in diesem Jahr in der Nacht vom 18. zum 19. erwartet, sollte aber nicht umwerfend sein. Sie vollbringen angeblich nur alle 33 Jahre ein wahres Feuerwerk am Himmel, mit bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde. Dies sollte erst wieder im Jahr 2031 der Fall sein.