Der Sterngucker
Die Löwezeit ist die Zeit der Hitze, der vollen Kraft und des Überflusses
Im Sommer 2012 von Dr. Franz Summerer
Das ‚Sommerdreieck‘ steht im Juli in voller Höhe, aber die zirkumpolaren (um den Polarstern kreisenden) Sternbilder sind jetzt einen besonderen Blick nach Norden wert, wo der Große Wagen (Bär im Bild) tiefer sinkt und sich auf den nördlichen Horizont zubewegt. Cassiopeia, das Himmels-W dagegen, das ihm gegenübersteht, steigt auf und findet sich kurz vor der Morgendämmerung über unseren Köpfen wieder. Gegen Mitternacht funkelt genau im Norden, knapp über dem Horizont, ein besonders heller Stern, Capella, im Herbststernbild Fuhrmann.
Die in Ausgabe 13 gewagte Prognose zum Fußballspiel Italien-England ging, wenn auch knapp, in die Hose. Wenn das erwartete Ergebnis nicht herausgekommen ist, spricht dies nicht unbedingt gegen die Astrologie, denn auch die Wettervorhersage kann irren. Vielleicht lag’s an den Spielern, die es nicht geschafft haben, sich an das ‚Drehbuch‘ zu halten ... Spaß beiseite.
Am 22. Juli exakt um 12 Uhr MESZ wechselte die Sonne in das Sternzeichen Löwe. (Bei dieser Gelegenheit sei nochmals erwähnt, dass die Sonne nicht immer am gleichen Tag in ein Tierkreiszeichen eintritt. Bedingt durch ihre nicht absolut gleichmäßige Geschwindigkeit sowie durch die Schaltjahre kann der ‚Löwe‘ auch erst im Laufe des 23. Juli beginnen. (Im Zweifelsfall bedarf es der genauen Geburtszeit.)
Eine Kurzbeschreibung der ‚Löwezeit’: Es ist die Zeit der Hitze, der vollen Kraft und des Überflusses. Alles reift aus und bald kann geerntet werden. Dieser Tierkreisabschnitt ist der Sonne zugeordnet (als Zeichenherrscherin), da sie uns das Licht und die Wärme gibt, ohne die irdisches Leben nicht möglich wäre. Es ist keine Zeit der Selbstdurchsetzung wie in der Widder-Phase, sondern der Selbstbehauptung, in der der Mensch seine Daseinsstärke in Lebenslust und Schaffenskraft erlebt. Ohne Wissen um die Zweipoligkeit Körper-Geist läuft er jedoch Gefahr, Gefangener seiner Leidenschaften und Wünsche zu bleiben und aus seinem Tun nur geringe Befriedigung zu schöpfen. Die Pflanze steht jetzt in vollem Saft, und aus ihrer Fülle zieht das neue Leben seine Energien. Die Mutterpflanze verwendet diese nicht mehr für das eigene Wachstum, sondern führt sie den Samen zu ... (leicht abgeändert übernommen aus: Iso Karrer – Tierkreis und Jahreslauf).