Editorial 08/2019
Im Frühling 2019 von Eva Pföstl
„Ich bin glücklich, wenn ich auf dem Land bin, wenn es selbstangebauten Kohl mit Speck zum Essen gibt und ich nach Tisch ein Mittagsschläfchen auf der Wiese halten kann. Nachmittags mache ich mir dann im Garten zu schaffen. Zwar lächeln die Nachbarn, wenn sie sehen, wie ich Beete umgrabe und Feldsteine aushebe, aber das stört mich nicht. Mir macht diese Arbeit mehr Freude, als mich im Großstadtgedränge hin- und herschieben zu lassen“. Wer das wohl gesagt hat? Kein großstadtmüder Zeitgenosse, wie man meinen könnte, sondern der römische Dichter Horaz (65 bis 8 v.Chr.). Das Nützliche mit dem Schönen verbinden: die Liebe zur Natur, der Müßiggang oder einfach die Freude an der Schönheit der Pflanzen, ob im eigenen Garten oder auf dem Balkon, ist heute genauso ein Trend, wie zu Horaz’ Zeiten, und gärtnerisches Fachwissen ist mehr denn je gefragt. In unserer Titelgeschichte erzählen wir die Geschichte der Gärtnerei Luther in Gratsch – eine interessante Familiengeschichte, denn die Gärtnerei besteht seit den Anfängen des 20. Jahrhunderts, als sich Meran gerade zu einer der ersten touristischen Hochburg in Mitteleuropa entwickelte. Heute wird die Gärtnerei erfolgreich in der vierten Generation von den drei Geschwistern Gerda, Heinz und Paul geführt.
Allen Lesern ein frohes Osterfest.