Editorial 11/2013
Im Frühling 2013 von Margareth Bernard
Der Wonnemonat Mai geht zu Ende. Er hat seinem Namen aber keine Ehre gemacht. Dauerregen, Gewitter und viel zu kühle Temperaturen prägten die vergangenen Wochen. Schien dann trotzdem einmal die Sonne, war die Freude – oder besser die Wärme – von kurzer Dauer.
Normalerweise wird unser Klima als ausgeglichen und mild bezeichnet und die Werbung lockt auch damit Gäste nach Meran. Doch nicht nur diese fühlen sich hier wohl, sondern auch die vielen Gehölze aus dem Mittelmeerraum und anderen warmen Zonen der Erde. Wilhelm Mair stellt in seiner Rubrik diesmal die Chinesische Hanfpalme vor, eine der vielen Palmengewächse, die in Meran für das südländische Flair sorgen.
Trotz fehlender Sonnenstrahlen stehen zurzeit die Reben an den Hängen rund um Meran kurz vor ihrer Blüte, die aber dem Vergleich mit der Blütenpracht der Apfelbäume nicht standhält. Dass engagierte Weinbauern hier immer wieder den Grundstein für ausgezeichnete Tropfen legen, ist längst kein Geheimnis mehr. In unserer Titelgeschichte dreht sich diesmal alles um die neue Betriebs- und Verkaufsstelle der beiden fusionierten großen Kellereigenossenschaften, in der alle Bestrebungen dahin gehen, dem „Meraner Wein“ einen entsprechenden Stellenwert zukommen zu lassen. Beim Tag der offenen Tür können sich alle Besucher ein Bild von den gelungenen Umbauarbeiten verschaffen und natürlich auch einen edlen Tropfen genießen.
Ein besonderes Ereignis steht am zweiten Juniwochenende in Meran und Marling an, und zwar der Paracycling-Worldcup, bei dem das Teilnehmerfeld aus Nationalmannschaften der ganzen Welt besteht. An diesem Wettbewerb nehmen nicht nur Handbiker teil, sondern es messen sich auch amputierte, sehbehinderte und blinde Athleten. Diesen Sportlern gilt unsere Hochachtung, auch weil sie mit ihrem sportlichen Einsatz viel Lebensfreude versprühen, die andere Menschen ermutigt, aus dem Leben das Bestmögliche zu machen.
Wie wir Südtiroler aus der politischen Situation das Beste machen können und ob die Selbstbestimmung oder die Weiterentwicklung der Autonomie als realistische Ziele zu verfolgen wären, darüber und über das Zusammenleben der Sprachgruppen und die historische Rolle unseres Landeshauptmannes fand vor kurzem im Ost-West-Club in Meran eine Diskussion mit Prof. Günther Pallaver statt, von der Alexander Wallnöfer in seinem Beitrag berichtet.