Editorial 16/2013
Im Sommer 2013 von Margareth Bernard
Ein Ausflug zu einer Alm, auf der Schafe, Rinder und Pferde sich der Freiheit des Almsommers erfreuen, gehört im Sommer zu den beliebten Freizeitunternehmungen. Dass das Leben und vor allem die Arbeit auf der Alm nichts mit der Almromantik der Hochglanzwerbebroschüren zu tun haben, wissen vielleicht nicht alle Besucher. Auch wenn es der Almwirtschaft wegen des Interesses vonseiten des Tourismus und aufgrund des gestiegenen Ansehens gut geht, bedarf es einer verstärkten Beachtung und Wertschätzung durch die Gesellschaft. Deshalb haben wir uns dieses Themas angenommen. Johannes Ortner vermerkt in seinem Beitrag zu Recht, dass die Pflege der Almen zum Schutz der Artenvielfalt, der alpinen Eigenart und der Landschaft vom bisherigen Agrarfördersystem nicht ausreichend honoriert wurde und mehr Öffentlichkeitsarbeit und Lobbying für die Almen das Gebot der Zukunft ist. Er stellt in einem weiteren Beitrag die Zetn- oder Altalm am Naturnser Nörderberg vor, deren Pächter Hans Aster und Resi Messmer in den vergangenen 30 Jahren mit ihrer Hände Fleiß aus der einfachen Almhütte ohne Licht und Wasser eine beliebte Einkehrmöglichkeit geschaffen haben.
Einen kritischen Blick auf die von Menschenhand verursachten Veränderungen des ökologischen Gleichgewichtes in der alpinen Zone wirft Walter Tomasi in seinem Beitrag. Eine zu hohe Anzahl weidender Rinder auf immer höher liegenden Weiden, die Errichtung von Skipisten und die dafür notwendigen Hangsicherungen haben in diesem sensiblen Bereich irreparable Schäden zur Folge.
Wenn auf der Alm eine Verbindung zu unserem Alltagsleben gar nicht möglich ist, weil das Handy nicht funktioniert, dann findet auch der Geist ein paar Stunden Ruhe, und Kuhschellen ersetzen das Handyklingeln. Das Schweigen als Muttersprache des Weisen ist diesmal das Thema der Rubrik „Worte über Worte“ von Luis Fuchs, die zu lesen immer wieder ein besonderer – „schweigsamer“ – Genuss ist.
Ein spätabendlicher Aufenthalt auf einer Alm bietet noch einen Genuss, nämlich den freien Blick auf den Sternenhimmel, der uns Stadtbewohnern wegen der Beleuchtung oft verwehrt bleibt. Was es am nächtlichen Himmel in nächster Zeit zu sehen gibt, erfahren Sie von unserem „Sterngucker“ Franz Summerer.
Wenn Sie der Hitze nicht entfliehen können, finden Sie in der Rubrik „Gesundheit“ wichtige Hinweise der Ärztin Hildegard Heidegger, wie Sie die heißen Tage trotzdem ohne Schaden überstehen können.