Editorial 16/2015
Im Sommer 2015 von Margareth Bernard
Unzählige Menschen verbringen ihre freien Tage mit einer Wanderung durch unsere einmalige Bergwelt. Dafür benutzen sie das sehr gut ausgebaute Wegenetz, das mit großem Arbeitseinsatz errichtet wurde und Jahr für Jahr instand gehalten wird. Für diese Ausgabe haben wir einen besonderen Weg in den Mittelpunkt gestellt, nämlich den Meraner Höhenweg, dessen 30-jähriges Bestehen vor wenigen Wochen gefeiert wurde. Auf ihm kann die gesamte Texelgruppe umrundet werden, aber die einzelnen Teilstrecken eignen sich genauso für Tageswanderungen. Helmuth Ellmenreich, damals erster Vorsitzender der Sektion Meran im Alpenverein Südtirol, und Robert Schönweger, Wege- und Markierungswart, waren als engagierte, weitsichtige Visionäre die treibenden Kräfte bei der Planung und der Verwirklichung des Weges. Peter Righi erzählt die Geschichte der Entstehung dieses Höhenweges, der auf seiner Südseite den Blick freigibt auf unsere Stadt und den ganzen Talkessel und den Wanderer auf seiner Nordseite in hochalpine Gefilde führt. Der einzigartige Weg lockte all den Jahren viele begeisterte Wanderer in unser Gebiet und verhalf dadurch den einst vom kargen Boden lebenden Bergbauern zu einem ertragreichen Nebenverdienst.
Wenn Sie eher zu den Spaziergängern gehören, können Sie auf den Straßen unserer Stadt durchaus auch auf Ihre Kosten kommen und sogar einige Exoten aus den Tropen zu Gesicht bekommen, so etwa den Papiermaulbeerbaum, den Wilhelm Mair in seiner Rubrik diesmal vorstellt. Lassen Sie sich dabei von den zurzeit lebhaft gefärbten Scheinfrüchten des Strauches bezaubern.
Farben erfreuen unser Herz und erhellen unser Leben, dass sie aber auch durch sprachliche Eigenheiten auffallen, ist uns kaum bewusst. Luis Fuchs lehrt uns in der Rubrik „Aufgelesen“, dass sich nur die Grundfarben problemlos beugen lassen, bei Farbadjektiven aber, die aus Hauptwörtern hervorgegangen sind, eine einfache sprachliche Handhabung nicht möglich ist. Da könnte man doch glatt vor lauter Kopfzerbrechen eine pinkfarbene „Kugel“ bekommen.
Für Pilzsammler und Pilzkenner geht es im Beitrag von Walter Tomasi auch um Farbe, nämlich um das Gelb der Leistlinge, von denen der Pfifferling mit all seinen Varianten die bekannteste Art ist. Beruhigend ist dabei der Umstand, dass alle Vertreter dieser Art essbar sind und deren Genuss keine Gefahr für unsere Gesundheit darstellt.