Editorial 21/2022
Im Herbst 2022 von Eva Pföstl
Viele von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, erinnern sich vielleicht an den Tiroler Glücksring, eigentlich ein recht bescheidenes, aber doch sehr schönes Ringlein in Gold oder Silber. Glück gebracht hat dieser Ring ohne Zweifel seinem Erfinder Josef Maier, der sich vor dem ersten Weltkrieg vom Uhrmacher zum Juwelier emporgearbeitet hat und zum erfolgreichen Begründer der Tiroler-Glücksringe-Industrie in Obermais mit Zweigniederlassungen in Innsbruck, Bozen, Luzern, Arco am Gardasee wurde. Sein
Juwelierladen in Obermais befand sich ursprünglich in „Prantls Neugebäude“ am Kirchsteig (heute Kirchsteig 30), den auch Kaiserin Elisabeth bei ihrem Aufenthalt in Meran zweimal besucht hat. Mitte März 1901 verlegte er sein Geschäft mit Werkstatt in den nördlichen Trakt des neuen Rathauses von Obermais (heute Fotogeschäft Staschitz und Modegeschäft Gilmozzi). Die ungewohnt großen Auslagen, reich mit Tiroler Glücksringen und daraus gefertigten Schmucksachen dekoriert, wurden in kurzer Zeit zu einer Sehenswürdigkeit und zum beliebten Ziel von Einheimischen und Gästen und Josef Maier zu einem angesehenen, wohlhabenden Bürger von Obermais.
Walter Egger hat für uns die interessante Geschichte dieses pionierhaften Unternehmers recherchiert, der vor dem 1. Weltkrieg mit seiner Gold- und Silberwarenfabrik maßgebend zum Aufschwung des Kurwesens in unserer Stadt beigetragen hat.
Gute Lektüre!