Editorial 23/2012
Im Herbst 2012 von Margareth Bernard
Jetzt wird es wieder hektisch, bunt und bisweilen auch laut – Advent, die Zeit der Stille, der Vorfreude und der Vorbereitung auf Weihnachten. Keine andere Zeitspanne im Laufe des Jahres ist neben der Weihnachtszeit mit so vielen Eindrücken, Emotionen und Erinnerungen verknüpft. Da steigen Bilder auf, da dringen Düfte in die Nase und Geräusche ins Ohr, die unverwechselbar mit dem Advent der – oft auch längst – vergangenen Jahre verbunden sind. In unserer Stadt sorgt auf der Kurpromenade sowie auf dem Thermen- und dem Sandplatz die „Meraner Weihnacht“ in neuem Kleid für Adventstimmung und lockt sicher wieder unzählige Menschen an, auf der Suche nach handwerklichen und kulinarischen Köstlichkeiten und ein bisschen Adventfreude.
In die ersten Dezembertage fällt in den meisten Skigebieten der Startschuss für die neue Wintersaison. Groß ist die Auswahl der möglichen Sportarten, denen sportliche und auch weniger sportliche Menschen in dieser Jahreszeit frönen können. Wir haben uns längst daran gewöhnt, dass es auf den Bergen nur noch perfekt präparierte Pisten, Loipen und Wanderwege gibt, ohne dass Frau Holle groß in Aktion treten muss. Und doch ist die Freude am Wintersport um einiges höher, wenn auch die Wiesen und Wälder entlang der Pisten ein natürliches Winterkleid tragen.
An einem klaren, kalten Winterabend lohnt es sich, wieder einmal den Blick zum Sternenhimmel zu erheben, denn an solchen Abenden bzw. in solchen Nächten ist das Funkeln dort oben noch intensiver und besser sichtbar als sonst. Franz Summerer führt uns in seiner Rubrik „Der Sterngucker“ durch die Wintersternbilder und mischt aktuelles Südtiroler Zeitgeschehen mit einer Brise Sternengeflüster.
Am 1. Dezember wird in Untermais – als längst überfälliges („Weihnachts-“)Geschenk an vier ehrenamtlich tätige Vereine – das Zivilschutzzentrum offiziell seiner Bestimmung übergeben, womit die räumlichen Missstände dieser Vereine endlich ein Ende finden. Die Bauzeit zog sich beachtlich in die Länge, was die Freude über das Ende derselben sicher noch verstärkt.
Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, dass Sie Ihre vielleicht etwas verschütteten „Adventgefühle“ aus der Kindheit wiederentdecken, Hektik eindämmen und den Zwängen der Konsumgesellschaft entschlüpfen können und wieder fühlen wie damals, als Advent noch kindliche Freude bereitete.