Augenmigräne - migraine ophthalmica
Im Sommer 2013 von Dr. Andreas Pichler
Ein klassischer Erste-Hilf-Fall in der Augenambulanz ist die sogenannte Augenmigräne. Diese eigentlich harmlose Erkrankung ist nicht sehr bekannt, umso eindrucksvoller und bedrohlicher ist aber ihre Symptomatik.
Zunächst beklagt der Patient ein Verschwommensehen, meist kombiniert mit einem eigenartigen Flimmern im äußeren Gesichtsfeld. Dieses Flimmern betrifft meist beide Augen, seltener nur ein Auge und geht einher mit Ausfällen im Gesichtsfeld (Skotome). Bilder werden am Rande nur verschwommen gesehen, so als ob ein rauschendes Fernsehbild dazwischenliegen würde. In seltenen Fällen treten anschließend Kopfschmerzen auf.
Manchmal ist dem Patienten auch übel und es ist ihm schwindelig. Die Symptome ähneln also sehr der klassischen Migräne.
Weitaus bedrohlicher kann die Augenmigräne bei Kindern sein, da es hier auch zu zwischenzeitlichen Augenmuskellähmungen und Doppelbildern kommen kann (Ophthalmoplegische Migräne).
Glücklicherweise sind all diese Erscheinungsformen temporär und es bleiben in der Regel keine bleibenden Schäden zurück.
Die Augenmigräne ist streng genommen keine Augenerkrankung, denn der Ausgangspunkt ist das Gehirn (die Sehrinde), wo eine Art Durchblutungsstörung neuronale Mechanismen in Gang setzt, die die eben beschriebenen Symptome verursachen.