Covid: Depression und Angststörungen vermehrt
Die Unis Krems und Gent haben mehr als 1.000 Bürger Österreichs befragt und festgestellt, dass Depressionen, die vor Corona bei 4 % der Befragten in Österreich anzutreffen waren, auf 20 % verfünffacht waren. Angststörungen, eigentlich die häufigsten psychischen Störungen weltweit, stiegen von 5 auf 19 %, Schlafstörungen von 7 auf 16 %. Die Altersgruppe mit den meisten psychischen Störungen durch Covid sind in Österreich Menschen unter 35, Frauen mehr als Männer, Singles stärker als Verheiratete, Arbeitslose mehr als Berufstätige. Menschen über 65 gehen gelassener mit den Themen Gefahr und möglicher Tod um, auch haben sie keine beruflichen Existenzsorgen mehr.
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In Deutschland hat die COSMO-Studie etwas andere Ergebnisse erbracht. Im Vordergrund der Beeinträchtigungen stehen dort Angststörungen, die in der Krise dramatisch anwachsen. Sie betreffen aber am stärksten junge Männer zwischen 30 und 40, die in der rush-hour des Lebens stehen und mit beruflicher Kariere und sozialer Anerkennung beschäftigt sind. Beides ist im Augenblick durch den lockdown, der in Deutschland sanfter geschieht als in Italien oder Österreich, gefährdet. Berufliche und wirtschaftliche Zukunftssorgen beschäftigen überhaupt die Deutschen mehr als die Angst um den möglichen Tod ihrer Angehörigen. Die Isolation verstärkt die Angst, das zunehmende Alter hingegen mindert sie: Deutsche beiderlei Geschlechts über 60 haben weniger Angst um ihre eigene Gesundheit und noch weniger um wirtschaftlichen Ruin.