Ergotherapie in Martinsbrunn nun auch für externe Patienten zugänglich
Im Frühling 2015 von Stiftung St. Elisabeth
Was ist Ergotherapie?
Ergotherapeuten unterstützen kranke und behinderte Menschen jeden Alters. Ihr Ziel ist dabei eine optimale Wiedereingliederung in ihr soziales, berufliches und häusliches Umfeld sowie eine Verbesserung der Lebensqualität der Klienten. Dabei werden die emotionalen, sozialen und kognitiven Stärken und Einschränkungen erkannt und dazu geeignete Handlungskompetenzen aufgebaut.
In der Privatklinik Martinsbrunn wird Ergotherapie schon seit 15 Jahren für interne Klienten angeboten.
Seit Herbst 2014 können auch externe Personen diese Therapie privat in Anspruch nehmen.
Wo setzt die Ergotherapie an? Zum Beispiel bei Patienten mit:
- Störungen der sensomotorischen Bewegungsabläufe, wie Grobmotorik, Feinmotorik, Sensibilität, Greiffunktion, Koordination (Bimanuelle, Augen/Hand).
Beispielsweise haben Personen mit einem Parkinson-Syndrom aufgrund ihrer Bewegungseinschränkungen Probleme im Alltag. In diesem Fall werden in der Ergotherapie gezielte Bewegungen trainiert, um die alltäglichen Bewegungsabläufe zu erhalten bzw. zu verbessern. Gezielte Koordinationsübungen helfen den Patienten sich besser zu bewegen und somit wird die Alltagsgestaltung erleichtert.
Auch bei Kindern mit graphomotorischen Problemen werden Übungen zum Verbessern der Fein- und Grobmotorik bzw. ein Schreibtraining durchgeführt. - Störungen der höheren Hirnleistungsfunktion, wie allgemeine Orientierung, Merkfähigkeit/Gedächtnis, Aufmerksamkeit/Konzentration, Handlungsplanung/-ablauf, Raumerfassung.
Dazu gehören z.B. Personen mit erworbener Hirnschädigung wie einem Schädel-Hirn-Trauma. Diese Menschen tun sich manchmal schwer sich im Alltag zurechtzufinden bzw. ihr Leben zu organisieren. Hier wird mit Hilfe gezielter Spiele und spezieller Übungen das Gehirn trainiert. Sie lernen das Erfassen von Zeit, Raum und Personen.
Auch Menschen mit Demenzerkrankung ziehen sich aufgrund ihrer Symptome immer mehr zurück. Somit verschlechtert sich ihr Allgemeinzustand. In der Ergotherapie werden diese Personen kognitiv gefordert, kommen in Bewegung und werden so mit Hilfe von Strategieübungen aktiv! - Psychischen und psychosomatischen Störungen: Antrieb, Sozialverhalten, Realitätswahrnehmung, Ich – Identität, Kommunikationsfähigkeit.
- Bei Personen mit Depression fehlt oft der Antrieb und somit die körperliche und geistige Bewegung. In der Ergotherapie werden z.B. mit Hilfe von ausgewählten handwerklichen Techniken, die Fähigkeiten und Fertigkeiten trainiert. In diesem Fall werden zugleich auch die Eigeninitiative und das Selbstwertgefühl gefördert. Sich Auseinandersetzen mit Gefühlen und die emotionale Wahrnehmung werden stimuliert.
- Problemen bei der Bewältigung der Alltags: Mobilität, Handhebung von Alltagsgegenständen, Umgang mit Hilfsmitteln.
Für Schlaganfallpatienten ist der Alltag aufgrund der Halbseitlähmung, oft sehr schwer zu bewältigen. Vom Anziehen eines Pullovers bis hin zum Zubereiten einer Mahlzeit, gibt es Schwierigkeiten. In der Ergotherapie wird ein Training von An- und Ausziehen, Essen und Körperpflege durchgeführt (ADL-Training). Gezielt werden Hilfsmittel, wie z.B. das Einhänderbrett, ausgesucht und mit praktischen, alltagsrelevanten Tätigkeiten konkret geübt.
Auch bei Rheumapatienten, bei denen die Bewegungseinschränkung der Finger, das Essen oder das Schreiben Schwierigkeiten bereitet, werden in der Ergotherapie gezielte Bewegungen durchgeführt, Hilfsmittel angeboten und ein Anleiten zum gelenkschonenden Arbeiten durchgeführt.
Wie erfolgt die Behandlung?
Ergotherapeuten entwickeln individuell auf die Bedürfnisse der Klienten abgestimmte Therapieansätze und arbeiten direkt mit ihnen zusammen um ein verbessertes Körperbewusstsein und Selbstwertgefühl zu schaffen. Sie erstellen das Behandlungskonzept, das sich auf eine Vielzahl von Behandlungsansätzen, Therapieverfahren und Methoden stützt.