Gürtelrose (Zoster) kann sehr schmerzhaft sein
Im Winter 2015 von Dr. Otto Zimmermann
Die Gürtelrose ist eine wieder aufflammende Infektion mit Varizella-Zoster-Viren. Wie in der letzten Ausgabe dieser Zeitung zu lesen, überdauern die „Windpocken-Viren“ in Nervenknoten. Kommt es nun aus unterschiedlichen Gründen zu einer Verschlechterung der Immunlage, können sich die Viren entlang der Nerven wieder zur Haut ausbreiten und in den entsprechenden, von den Nerven versorgten Hautarealen zu Entzündungsreaktionen führen. Ohne Windpocken keine Gürtelrose! Durch diese Reaktivierung entwickelt sich in der Regel zunächst eine ausgeprägte Schmerzsymptomatik, gefolgt von lokalen Hautrötungen und Bläschenbildungen, ähnlich wie bei den Windpocken. Auch diese Bläschen sind mit ansteckender Flüssigkeit gefüllt.
Die häufigste Lokalisation ist am Stamm, wo sich entsprechend der Nervenversorgung ein gürtelförmiger Infektionsbereich bildet (daher der Name). Aber auch im Gesicht oder am Ohr sind Wiedererkrankungen möglich. Hier ist mit zusätzlichen Augenerkrankungen und Hörstörungen bzw. Gesichtsnervlähmungen zu rechnen.
Behandelt wird eine Gürtelrose mit antiviraler Therapie, meist mit Tabletten für eine Woche. Schwieriger ist die Behandlung der zum Teil starken Schmerzen, die über Monate verbleiben können. Hier ist oft eine intensive Schmerztherapie mit verschiedenen Wirkstoffen notwendig. Bei Störungen des Ohres oder der Gesichtsnerven ist auch oft eine Therapie mit Kortison angezeigt, leider nur mit durchwachsener Prognose.