Iridologie - Sinn oder Unsinn?
Im Winter 2014 von Dr. Andreas Pichler
Die Iridologie (Iris: griechisch á¼¾ρις, Regenbogen) bezeichnet die Lehre von der Regenbogenhaut des Auges. Die Iridologie ist auch bekannt als Irisdiagnostik oder Augendiagnose und soll über das Studium von Farbe, Struktur, Helligkeitsunterschiede und Musterung der Regenbogenhaut eine Organdiagnose ermöglichen.
Kann beispielsweise im rechten Auge eine Veränderung der Iris bei 7 Uhr festgestellt werden, sollte auch ein Problem der Galle und Leber vorliegen (s. Bild).
Mittlerweile erfreut sich die Iridologie immer größerer Beliebtheit und wird vor allem in den hochindustrialisierten Entwicklungsländern als Ergänzung für andere alternative Diagnostikmethoden herangezogen.
Dabei scheint es nicht so wichtig zu sein, dass sich die Iridologie auf keinerlei wissenschaftliche Erkenntnisse berufen kann und sich die pseudowissenschaftlichen Diagnosen nur in den allerseltensten Fällen bestätigen lassen.
Unabhängig von der Iridologie kann man tatsächlich anhand von Veränderungen der Regenbogenhaut auf weitere Organschäden schließen. Gerade Genetiker konsultieren routinemäßig den Augenarzt, um die Verdachtsdiagnose einer genetischen Erkrankung ohne weitere aufwendige Untersuchungen bestätigen zu lassen.
Typisch sind zum Beispiel kleine, rundliche, scharf begrenzte und leicht erhabene Veränderungen in der Regenbogenhaut (Lisch-Knötchen) bei der Neurofibromatose I. Weitere Untersuchungen der Knochen und des Gehirns können weitere Knötchen zum Vorschein bringen und die Diagnose unterstreichen.