Kennen Sie CMV?
Im Herbst 2014 von Dr. Otto Zimmermann
Wahrscheinlich nicht, denn eigentlich ist die Infektion mit dem Cytomegalie-Virus für Gesunde unproblematisch. Sie kann, wenn sie überhaupt ein Krankheitsbild ausbildet, den Symptomen einer Grippe ähneln oder eine Mandelentzündung mit Lymphkotenschwellungen hervorrufen.
Die Viren verbleiben lebenslang im Körper und dieser sorgt mit seinem Immunsystem dafür, dass das Virus im Zaume gehalten wird. Jedoch trägt in der Durchschnittsbevölkerung nur gut jeder Zweite das Virus in sich. Das heißt aber auch, dass nur gut jede zweite Schwangere vor der Schwangerschaft den Virus aufgenommen hat und damit eine Immunantwort entwickeln konnte.
Wichtig wird es für die anderen knapp 50 % der Frauen, die schwanger sind oder es werden wollen. Denn im Gegensatz zu einem gesunden Organismus, dem das Virus nicht viel anhaben kann, stellt für das Ungeborene eine Neuinfektion eine reelle Gefahr da.
Kommt es während der Schwangerschaft zur Erstinfektion der Mutter mit dem Virus, die unbemerkt bleiben kann, kann es zu einer Übertragung auf das Ungeborene kommen. Aufgrund der noch fehlenden Immunantwort der Mutter sowie des unreifen Immunsystems des Ungeborenen kann es nun zu ernsthaften Schädigungen des Ungeborenen kommen. Wobei die kritische Zeit das erste und zweite Schwangerschaftsdrittel darstellt. Es kommen Hirn-und Nervenschädigungen, Veränderungen des Blutbildes, Schädigungen von Leber und Lunge, Netzhautentzündungen und Innenohrschwerhörigkeiten vor.