Neue Technologien in der Augenheilkunde
Im Frühling 2014 von Dr. Andreas Pichler
Die Augenheilkunde ist einer jener Bereiche der Medizin, in der nicht nur sehr viel Geld in Forschung und Entwicklung investiert wird, sondern wo in den letzten Jahren auch enorme Erfolge verzeichnet werden konnten. Dies ist zudem ein hochtechnischer Bereich, wo die Entwicklung neuer Instrumente eine sehr viel schnellere Genesung ermöglicht als noch vor 10 Jahren.
Ein klassisches Beispiel dafür ist die Operation des Grauen Stars, der weltweit am häufigsten durchgeführte chirurgische Eingriff. Wurden bis vor 10 Jahren die Patienten noch teilweise mehrere Tage stationär nachbehandelt, wird die Kataraktoperation heute meist ambulant durchgeführt; die Behandlungserfolge sind schneller und Komplikationen seltener. Zum einen hängt dies natürlich vom Können des Chirurgen ab, doch die ständige Weiterentwicklung und Verbesserung der chirurgischen Geräte hat auch einen großen Anteil am Gelingen der Operation. Leider sind neue Fortschritte auch mit hohen Kosten verbunden und oftmals werden Entwicklungen von der Industrie auch ohne größeren Nutzen an die Konsumenten verkauft.
Der Einsatz des Lasers bei der Kataraktoperation wurde schon vor vielen Jahren ohne bemerkenswerten Erfolg versucht. Dennoch gibt es erneut Bestrebungen, Lasertechnologie einzusetzen. Laser liegen im Trend und sind gerechterweise auch sehr wichtig in der Medizin; dennoch gibt es auch hier Grenzen. Auch muss Neues nicht immer besser sein, wie zum Beispiel der Einsatz des neuen Femtosekundenlasers belegt. Dieses extrem teure Gerät (Kostenpunkt um die 500.000 Euro) soll die Operation noch sicherer machen, doch die jüngsten Studien zeigen, dass dies zumindest heute noch nicht der Fall ist. Der Eingriff dauert länger und ist sehr viel aufwändiger, das Ergebnis entspricht im besten Fall jenem einer konventionellen Operation. Dennoch wird der Laser vermehrt zum Einsatz kommen. Gerade private Einrichtungen müssen im Konkurrenzkampf mitziehen; viel Werbung und gezielte Propaganda werden den Eingriff verteuern. Der Konsument – der Patient – wird zahlen.