Sonnenbrillen als Augenschutz
Im Winter 2012 von Dr. Andreas Pichler
Sonnenlicht, vor allem grelles Licht in Gebirgslagen, ist für das Auge schädlich. Spätfolgen sind unter anderem Grauer Star und Makuladegeneration. Die ultraviolette Strahlung ist vor allem in den Bergen besonders stark und nimmt durch den Abbau der Ozonschicht weiter zu. Zudem werden die Menschen immer älter und sind deshalb entsprechend länger den schädigenden Strahlen ausgesetzt. Umso wichtiger ist es daher, bereits im Kindesalter vorzubeugen und die Augen mit einer Sonnenbrille zu schützen.
Eine akute Schädigung der Augen durch UV-Licht ist die sogenannte Schneeblindheit. Der Schnee reflektiert das Licht und intensiviert die Sonnenstrahlen, sodass es zunächst unbemerkt zu kleinsten Verletzungen an der Bindehaut und Hornhaut kommt. Vor allem die Hornhaut – wird später der Augenarzt feststellen – ist von unzähligen kleinen Kratern übersät und verursacht extreme Schmerzen. Diese treten zumeist erst gegen Abend auf und dauern bis zu 24 Stunden. Glücklicherweise heilen solche Schädigungen meist komplikationslos ab.
Bei chronischer Schädigung der Bindehaut und Hornhaut durch UV-Licht kann es jedoch zu einem chronisch „trockenen Auge“ bzw. der sogenannten Sicca-Symptomatik kommen. Die Augen tränen übermäßig und sind generell verstärkt lichtempfindlich. Die Tränenflüssigkeit muss dann künstlich ergänzt oder ersetzt werden und es bedarf meist viel Geduld und Zeit bis zur vollständigen Genesung.
Schlimmere Folgen einer intensiven chronischen UV-Exposition zeigen sich erst nach vielen Jahren. Es kommt zu einer vorzeitigen Eintrübung der Linse, die zwar operativ behoben werden kann; andere Schädigungen an der Netzhaut sind meist nicht behandelbar und können zur Blindheit führen.