Eine Meraner Gerhabschaftsraitung (Vormundschaftsrechnung) von 1621
Im Herbst 2010 von Dr. Elfriede Zöggeler-Gabrieli
In einem Meraner Gerichtsprotokoll aus dem Jahre 1621 werden verschiedene Liegenschaften und Naturalien aufgezählt, welche von Herrn Adam Clainhans zu Mülrain und Labers, als Gerhab (Vormund) der drei jüngeren Wanngischen Töchter und deren Frau Mutter, mittels einer Gerhabschaftsraitung (Vormundschaftsrechnung) belegt werden.
So erfährt man von einer „alt wanngische(n) Behausung so aigen mit deren zugeher in undtern viertl pergshalben der Statt Meran gelegen“, deren Wert mit 1200 Gulden angegeben ist. An das Haus grenzten ein 3 Tagmahd großer Garten, im Wert von 700 Gulden und ein Acker von 4 Star Land, der mit 450 Gulden angegeben ist. Zudem sind eine große und kleine Leiten am Küchelberg mit 800 Gulden, „das paúhaus, stadl und stallúng vorm Vintschger Tor“ mit 450 Gulden, „ain stúckh erdtrich von zway star landen unndterm perg per 200 fl., darzúe das torgglgeschirr an Meran per 25 fl.“ sowie „Ain grosser khassten in der Behaúsung daselbs per 12 fl.“ aufgelistet.
Danach folgen die Verrechnungen aus den Jahren 1616 bis 1619, u.a. über die Verkäufe von Quitten und Mandeln an die Meraner Bürger Herrn Zettl und Georg Hasen, welche wie folgt lauten:
„…im Jahr 1616 den Herrn Zéttl 200 khitten verkhaúfft per 1 fl. Vnnd Ich hab Davón empfanngen etliche gefallne khitten per -- (ohne Wertangabe). Dis obbemelltes Jars sein worden 2 ½ stár Manndlen zu 1 fl. 30 kr. Tut 4 fl. 30 kr. (...)Anno 1617 gelésner khitten 264 verkhaúfft zu 24 kr. Das (p)húndt per 1 fl. Mer diß jar die erwaxnen scheenern gelesnen khitten dem Georg Hasen ann Meran verkhaufft per 14 fl. Anno1618 die erwaxnen khitten aúch bemellten Georg Hasen per 6 fl.