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Flurnamen - Quellen historischer Forschung

Teil 4 - „Auf der Meran“

Lesezeit: 4 min

Im Winter 2010 von Dr. Johannes Ortner

Dieser Artikel erschien vor 11 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell

Die Bedeutung der Namen der Höfe und Fluren ist eine der wichtigsten Quellen historischer Forschung eines Landstrichs. Außerdem stellt die Pflege und Weitergabe des Namenguts für eine Gemeinschaft einen bedeutenden, die Identität stiftenden Faktor dar.

Als Quelle dienen die in mündlichen Gesprächen abgefragten Namen (Flurnamensammlung Südtirol, die am Landesarchiv in Bozen einsehbar ist), das Werk „Die Hofnamen im Burggrafenamt und in den angrenzenden Gebieten“ des verdienten Hofnamenforschers Josef Tarneller, sowie das Tiroler Ortsnamenbuch von Karl Finsterwalder (als Schlern-Schriften in drei Bänden erschienen).

Abkürzung:
mda. (= mundartlich)

Die große Ebene zwischen Etsch, Passer und Küchlberg, der heutige „Grünkeil“ zwischen Algund und Meran, wurde durch die Jahrhunderte hindurch af der Maruun (auf der Meran) genannt. Josef Tarneller beschreibt den Anblick zu Beginn des 20. Jahrhunderts wie folgt: Diese herrliche Ebene (...) ist (jetzt) ein weites Gelände sattgrüner Wiesen, durchzogen von der Vinschgauer Straße, zahlreichen Wegen und Steigen, künstlichen Wasserläufen und glitzernden Felerreihen, geschmückt mit mannigfaltigen Fruchtbäumen, die im Lenze in reicher Blütenpracht, im Herbste mit goldenen Früchten prangen. In früheren Jahrhunderten waren die Wiesen häufig mit Äckern und Weingärten untermischt, und die beträchtlichen Weideplätze wurden immer mehr Bauland. In vorgeschichtlicher Zeit bildete sie den Tummelplatz für die wilden Wogen der Etsch und der Passer. Urbar gemacht wurden die Gründe erst nach der deutschen Einwanderung, dafür zeugen nicht bloß die ausschließlich deutschen Hofnamen, sondern auch die nur deutschen Flur- und Riednamen auf der Meran: Stainach (Dominikanerinnenkloster in Algund), Vihschaid (= Viehscheide; im Zentrum von Mühlbach, Algund, mundartlich heute verballhornt zu Fischwoad), Beckenbau, Gandwis, Pfefferacker, Braitöfen (mda. die Proateifn, Getreideäcker, heute Obstwiesen und Güterweg, 1318 noch ein Gut, curia d. auf den Oven),
Etschwisen, Rastlwis, Velmau (= Felmau; im Bereich der heutigen Josef-Weingartner-Straße. Die Bezeichnung leitet sich aus Felbenau her, was so viel wie Felerau ‘Augebiet mit Kopfweidenbewuchs’ bedeutet. Die Feler oder Kopfweiden wurden im Spätwinter geschnitten, die Weidenruten dienten dem Festbinden der Weinreben am Perglgerüst), Ochsengump (mda. Gump ‘tiefe Stelle im Bach’), Holzwurm (Wiesen beim Gruber zwischen Lackner und Löwenwirt, 1394 Holzwurm, 1534 Holzwurms weingart), Fluigenanger.

  • Flaisacker (Fleisäcker): Die früheren Getreideäcker beim Lackner erinnern an den abgegangenen Fleißhof (1369 Ulrich Fleiser, 1420 Fleißer prope Meranum, 1424 Fleißer). Die Hofnamen Fleiser (Marling, Tscherms) leiten sich vom Vornamen Felix (altmundartlich Fleis) ab.
  • Fluignånger (Fliegenanger): Die Wiesenflur im Bereich der Laurinstraße ist 1925 verbaut worden (der westliche Teil gehört zur Gemeinde Algund, der östliche zu Meran). Ob im Namen ein Hinweis auf frühere Feuchtwiesen und Etschauen steckt? Der Flurname setzt sich aus mda. Fluig ‘Fliege’ und Ånger ‘(Haus)-Anger, Wiesfeld beim Hof’ zusammen. Während der Planung des Stadtfriedhofs Meran (damals Dornerwiesen; benannt nach dem Dorner in Algund) wurde auch der Standort Fluignånger in Erwägung gezogen.
  • Ein Name, der ebenfalls auf die frühere Au- und Wasserlandschaft zwischen Algund und Meran Bezug nimmt, ist der jetzige Gasthof Låckner (Lackner). Mda. Låck ‘Lacke, Wasserlacke, kleiner See’. In der Nähe dieses Lackners sollen sich bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts die Reste des Schnalser Schafstalls befunden haben. Die Schnalser besaßen früher das Recht zwischen Josefi (19. März) und Georgi (23. April) in den aperen Wiesen af der Maruun ihre Schafe weiden zu lassen, während im heimatlichen Schnals noch tiefer Winter herrschte.
  • Von dieser Flur Maruun hat die Stadt Meran ihren Namen. Altmundartlich sagt man zu Meran ja immer noch Maruun (Burggräflerisch), Meroon (Passeirerisch), Maroun (Vinschgerisch), Marau (Ultnerisch), Maroo (Laurein), Marán (im so genannten Nònes, der Mundart des Welschnonsbergs). In Morter (Gemeinde Latsch) gibt es den Flurnamen Maroun (Maron).
    Die älteste Erwähnung des Namens Meran ist jene bekannte Schenkung, mit der Frau Waldrada im Jahre 857 ihre Besitzungen in loco qui dicitur Mairania (Churer Regesten) an das Bistum von Chur abtrat.
    Josef Tarneller zitiert weiterhin 1318 eine wise auf der Meran in der Au, 1379 pecia terre sita super Merano (= auf der Meran) in augea (= in den Auen) in loco d. bei dem alten Griezzen prope flumen Athesim (= neben dem Flusse Etsch), 1409 Haus und Garten am Rennweg gelegen, stoßt hinten daran die Meran, 1555 Urban Sitt (= Sittner) auf der Meran, 1570 Othmairgut (= Ottmanngut) auf der Meran, 1611 Wisen auf der Meran bei Gratsch gelegen, 1753 das Hendlstuck oder Lazerusguet (Lazarus in Algund, Hubenweg?), liegt zwischen der Stadt Meran und Stainach (Steinach in Algund) in der Refier die Meran genannt (...).

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