Das Tagespflegeheim in Meran
Im Winter 2023 von Leo Matzneller
Das Tagespflegeheim für Senior/-innen in der Otto-Huber-Straße in Meran ist das einzige im Burggrafenamt. Während der Coronazeit war es zweimal für einige Monate geschlossen. Jetzt ist die Tätigkeit wieder voll angelaufen. Im Heim werden
Menschen mit besonderen Bedürfnissen tagsüber betreut, vor allem Senior/-innen, aber nicht nur. An die 40 Personen nehmen den Dienst in Anspruch, pro Tag können 25 aufgenommen werden.
Leo Matzneller hat mit der Sozialbetreuerin Brigitte Mair gesprochen.
MS: Frau Mair, welche Dienste werden angeboten?
B. Mair: Wir bieten ganztägige und ganzheitliche Betreuung an, Animation und Freizeitgestaltung. Wir unterstützen oder beraten unsere Gäste bei Behördengängen, wir helfen, Termine bei Ämtern und Visiten bei Ärzten vorzumerken. Natürlich gehört zur Betreuung auch Körperpflege wie Bad, Fußpflege, Haarwäsche. Auch Logopädie und Bewegungstherapie am Bewegungstrainer MOTOmed ist in unserem Angebot. Und wir musizieren, singen und tanzen öfters. Etwas Besonderes ist die Gartentherapie im Frühjahr: Wir pflanzen, jäten und gießen. Viermal im Jahr feiern wir die Geburtstage; wir feiern Jahresfeste wie Erntedank, Weihnachten und Ostern. Im Winter kommt die Märchenstunde dazu.
MS: Welche Freizeittätigkeiten kommen gut an?
B. Mair: Da ist einmal der gemeinsame Spaziergang am Vormittag. Die Bewegung an der frischen Luft tut gut, man sieht das Leben in der Stadt, ist unter Menschen, und in einer Bar genießt man eine Tasse Kaffee. Das schafft Gemeinschaft und das Gefühl, dazuzugehören.
Sehr beliebt sind die Tanznachmittage. Musikanten spielen auf mit ihrer Ziehharmonika. Da sind fast alle dabei. Gern spielen sie Tombola, dann Kegeln im Turnsaal. Immer wieder wird gebastelt, und die Gegenstände werden im Haus ausgestellt. Manchmal stellen wir Produkte zum Verschenken her: Sirup, Tee, Öle, Ringelblumencreme.
MS: Wer kann ins Tagesheim kommen?
B. Mair: Vor allem Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, aber willkommen sind auch Menschen, die noch autonom sind. Unsere Gäste sind nicht mehr ganz selbstständig und brauchen Unterstützung in den alltäglichen Tätigkeiten oder eine Entlastung im Alltag oder Anleitungen für bestimmte Arbeitsabläufe. Es kommen also Menschen, die ihren Alltag nicht mehr allein zu gestalten vermögen. Hier können sie dreimal am Tag essen und an den verschiedenen Freizeittätigkeiten teilnehmen, das ist eine bedeutende Entlastung und Hilfe.
MS: Wie läuft so ein Tag ab?
B. Mair: Sobald die Personen eintreffen, werden sie begrüßt, man erkundigt sich nach ihrem Befinden, eine Zeit des Ankommens für alle. Um halb zehn gibt es Kaffee und dazu Brot. Um zehn Uhr beginnt die Freizeitgestaltung. Viele sind beim täglichen Spaziergang dabei. Manche ziehen es vor, im Haus zu bleiben und sich dort zu beschäftigen. Um halb 12 Uhr wird das Mittagessen serviert. Dazu haben sie viel Zeit. Danach folgt die Mittagsruhe für die Müden. Wir haben für sie drei Betten und Ruhesessel. Um 14.45 Uhr gibt es die Marende. Und dann steigt die Animation. Um 16.45 ist Schluss.
MS: Wie kommen die Gäste ins Tagesheim?