Faszination Triathlon
Interview mit Edith Niederfriniger
Im Winter 2011 von Dr. Adelheid Larch
Zu Tausenden drängen sich bei den offiziellen Ironman-Wettkämpfen Sportbegeisterte am Start, um die Strapazen von 3,8km Schwimmen, 180km Radfahren und 42km Laufen auf sich zu nehmen. Die Herausforderung ist, auf jeden Fall ans Ziel zu kommen.
Was ist an dieser Sportart so faszinierend?
Es ist einfach faszinierend, drei der beliebtesten Ausdauersportarten zu einem Ganzen zu verbinden. Die Anforderungen von Schwimmen, Radfahren und Laufen sind sehr unterschiedlich und es ist spannend, diese drei Sportarten nacheinander ohne Pause auszuüben. Außerdem ist Triathlon eine moderne Sportart, die einen besonderen Lebensstil in sich vereint, einmal davon infiziert, kommt man nicht mehr los. In den vergangenen Jahren haben die Teilnehmerzahlen bei den weltweit stattfindenden Triathlonbewerben enorm zugenommen, immer mehr Menschen „trauen“ sich.
Jeder kann Triathlon machen. Wie sieht es in Südtirol mit der Popularität dieser Sportart aus?
Ja, das ist richtig, Triathlon kann jeder machen. Viele Leute trauen sich das einfach nicht zu, weil sie glauben, dass diese Sportart nur etwas für Spitzenathleten ist. Das hängt sicher auch damit zusammen, dass wir Südtiroler recht ehrgeizig sind. Das spiegelt sich auch in anderen Sportarten, z.B. dem Laufen, wider. Aber in anderen Ländern ist Triathlon schon längst Volkssport. Die Popularität in Südtirol ist in den vergangenen Jahren jedoch sehr gestiegen, und ich hoffe dazu beigetragen zu haben. Jetzt sprechen mich immer mehr Menschen an, die es einmal versuchen möchten.
Für wen und für welches Alter ist Triathlon geeignet?
Triathlon ist eine Sportart für Jung und Alt. Bei den Triathlonbewerben sieht man sowohl 18-jährige, wie auch 75-jährige Athleten am Start. Natürlich gibt es auch eigene Triathlons für Kinder. Jeder kann sich die Streckenlänge aussuchen, die ihm am besten gefällt. Viele Leute verbinden mit Triathlon immer noch die Ironman-Distanz, obwohl es viel kürzere Einsteiger-Distanzen gibt. Und wie schon vorher erwähnt, sollte man nicht gleich auf Ergebnisse und Zeiten achten, sondern einfach mal Spaß an der Vorbereitung und Ausübung haben, für Hobbyathleten gilt: Ankommen!
Triathlon vereint die drei Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen. Oftmals wird vergessen, dass noch eine vierte, nicht unbedeutende Disziplin dazugehört: der Wechsel dazwischen. Welche Rolle spielt der Wechsel?
Na ja, der Wechsel wird erst im Leistungssport wichtig, da geht es natürlich darum, sich schnell auf die nächste Sportart umzustellen. Jeder Handgriff muss sitzen, denn die Uhr bleibt ja nicht stehen, die Wechselzeit gehört zur Endzeit dazu und da kann man durch einen verpatzten Wechsel auch mal ein Rennen verlieren! Aber bei Hobbysportlern dient der Wechsel auch, um einen Moment zu verschnaufen, sich in Ruhe auf die nachfolgende Disziplin vorzubereiten, sich eventuell auch zu verpflegen, also zu trinken und bei längeren Strecken auch eine Kleinigkeit an fester Nahrung (z.B. einen Riegel) zu sich zu nehmen.