Interview mit Martin Burgenmeister
Pfarrer der Evangelischen Gemeinde
Im Herbst 2011 von Gudrun Esser
Meraner Stadtanzeiger: Die Evangelische Gemeinde Meran feiert ihr 150-jähriges Jubiläum und pünktlich zum Festakt strahlt der Rai-Sender Bozen den Film über die Geschichte dieser Gemeinde aus. Wie kam es zu diesem Film?
Martin Burgenmeister: Eigentlich durch vorherige Zusammenarbeit mit dem Filmstudio Penn. Das Jubiläum gab Anlass, die Geschichte dieser Gemeinde genauer zu betrachten, dann fand sich noch eine sehr geschickte Drehbuchautorin und so hat sich das Projekt schließlich entwickelt.
Stadtanzeiger: Wie fiel die Wahl auf Renate Abram?
Martin Burgenmeister: Das sind mehrere Berührungspunkte: Erstens ist Renate Abram eine ausgewiesene Kennerin der Kulturgeschichte in Meran, wahrscheinlich eine der besten, die weiß, wie sich die Kurstadt Meran entwickelt hat. Außerdem kenne ich ihren Mann Peter, der mit seiner Band „Jazz & Co“ schon oft auf unseren Festen gespielt hat. Es gab also schon mehrere Begegnungen - auf jeden Fall sind wir sehr glücklich, dass wir sie für dieses Projekt gewinnen, mit ihr Ideen entwickeln und umsetzen konnten.
Stadtanzeiger: Es hätte ja auch, geschichtlich betrachtet, eine deutsche, ein deutscher Drehbuch-Autor sein können?
Martin Burgenmeister: Das war eine ganz bewusste Entscheidung. Es sollte eben nicht die deutsche Brille sein, durch die unsere Gemeindegeschichte betrachtet wird, sondern durchaus die Wahrnehmung einer Einheimischen. Nicht zuletzt, weil dadurch auch die Vermittlung unserer Geschichte andie Bevölkerung in Südtirol anders veranlagt oder gestaltet wird, dadurch, dass eine Hiesige unsere Geschichte mit Sympathie gestaltet und betrachtet.
Stadtanzeiger: Haben Sie das Ergebnis schon sehen dürfen?
Martin Burgenmeister: Nicht ganz vollständig. Aber schon die Vorarbeiten, in die ich auch eingebunden war, fand ich faszinierend. Die vielen Aspekte, die in Bezug auf die Vorgeschichte aufgetaucht sind. Die vielfältigen Erscheinungsmomente, in denen kirchliche Kultur und kirchliches Leben hier in Meran in den vergangenen Jahrzehnten aufgetreten sind. Also für mich war die Mitarbeit am Film selbst eine Entdeckungsreise!
Stadtanzeiger: Wer kam für die Finanzierung des Films auf?
Martin Burgenmeister: Wir haben inzwischen noch einige Sponsoren finden können. So zahlt ein gutes Drittel die RAI, ein Drittel wohl das Land und die Stadtgemeinde, und den Rest zahlen wir.