Josef Paler
Direktor der Landeshotelfachschule Kaiserhof
Im Herbst 2014 von Dr. Elfriede Zöggeler-Gabrieli
Meraner Stadtanzeiger: Seit wann sind Sie Direktor der LHF Kaiserhof und wie verlief der Weg dorthin?
Josef Paler: Ich haben die Leitung der LHF Kaiserhof im Jahr 2000 übernommen, nachdem ich vorher vier Jahre die Direktionen der LeWit Bozen bzw. Meran leitete. Seit 1973 bin ich im Schuldienst als Lehrer für BWL und verwandte Fächer.
Stadtanzeiger:Welches sind die zentralen Botschaften Ihrer Schule?
Josef Paler: Die zentralen Botschaften des Kaiserhofs sind natürlich vielfältig und reichen von berufs- und auftragsbezogenem Unterricht in einem hotelähnlichen Ambiente, guten Berufsaussichten bis hin zu Studiermöglichkeiten an Universitäten, v.a. für die Fächer BWL, Sprachen oder Ernährungswissenschaften.
Um im Gastgewerbe erfolgreich zu sein, muss man sich selbst bzw. bestimmte Inhalte gut präsentieren können, daher auch die relativ eindeutigen Schulregeln im Hinblick auf Persönlichkeitserziehung. Eine weitere Botschaft an die Zielgruppe unserer Schule sind natürlich die vier Abschlüsse, die man in drei Jahren erreichen kann (Lehrabschluss Service, Lehrabschluss Küche, Spezialisierte Fachkraft für Hotellerie und Gastronomie und Hotelkaufmann/-frau-Matura.
Stadtanzeiger: Wie haben sich Größe der Schule, Anzahl Schülerinnen und Schüler im Laufe der Zeit entwickelt?
Josef Paler: Seit dem Schuljahr 2000/01 hat sich die Schülerzahl knapp verdreifacht; so sind wir heute bei je acht 3. und 4. Klassen und sieben Maturaklassen. Die Schule platzt aus allen Nähten. Ich begründe das damit, dass sich auch immer mehr Schüler bei uns einschreiben, die nicht aus gastgewerblichen Familien kommen, vielleicht gerade wegen der Berufsaussichten und wegen der guten Umgangsformen, der Sozial- und Fachkompetenzen, die sie bei uns erwerben, und darauf kommt es heute ja in erster Linie an ...
Stadtanzeiger: Sind Sie auch für die Zukunft gerüstet, wenn Sie an die demografische Entwicklung denken?
Josef Paler: Laut demografischer Entwicklung müsste die Schülerzahl an den Oberschulen allmählich zurückgehen, dies ist bei uns zumindest kurzfristig sicher nicht der Fall – ich gehe davon aus (aufgrund der bisherigen Einschreibungen in den Biennienklassen Savoy, Gutenberg und Hellenstainer), dass wir in spätestens einem Jahr eine weitere Klasse mehr haben werden. Auch die Höhere Hotelfachschule (Managementausbildung über zwei Jahre von Maturanten, die vorwiegend aus anderen Schulen kommen) wird sich zahlmäßig nach oben entwickeln, wenn es uns gelingt, das so genannte Euregio-Jahr einzuführen, als drittes Jahr nach dem zweijährigen Diplomstudium, und mit dem wir die Schüler gemeinsam mit einer Universität aus der Euregio zum Bachelor führen werden. Freilich haben wir Platzprobleme, aber wir sind auf einem (hoffentlich) guten Wege, diese in absehbarer Zeit zu lösen, entsprechende Planungen sind im Gange. Natürlich habe ich die Sanierung und Erweiterung der Schule nicht selbst in der Hand, sondern es hängt vom Willen und von den finanziellen Möglichkeiten der politischen Entscheidungsträger ab, aber ich bin guter Dinge, immerhin hat der Kaiserhof seit Jahrzehnten ein sehr gutes Image und man darf nicht vergessen, dass der Kaiserhof seit seinem Bestehen an der guten Qualität des Urlaubslandes Südtirol wesentlichen Anteil gehabt hat und auch weiterhin hat.