Pub One erneut geschlossen
Gastwirt Simon Schönweger im Interview
Im Herbst 2011 von Thomas Kobler
In Untermais war in den letzten Wochen und Monaten einiges los gewesen. Rund um das Pub One in der Romstraße hatten sich immer wieder Horden von jungen Menschen eingefunden, um ihrer Feierlaune am Wochenende freien Lauf zu lassen. Dabei kam es in der Nähe des Pubs One leider immer wieder zu Vandalenakten und Alkoholexzessen. Auch aus diesem Grund ist der Betrieb Anfang Oktober zum zweiten Mal innerhalb dieses Jahres geschlossen worden. Wir haben uns deshalb mit dem Betreiber des Pubs One, Simon Schönweger, getroffen und ihn zum Gespräch gebeten.
Meraner Stadtanzeiger: Herr Schönweger, seit wann führen Sie das Pub One und wie verlief Ihre bisherige Arbeit?
Simon Schönweger: Ich habe das Pub One im Januar 2009 übernommen und führe es bis zum heutigen Tag. Anfangs habe ich verstärkt auf älteres Publikum gesetzt, aber da ich damit nur mäßigen Erfolg hatte, habe ich das Lokal in der Folge neu ausgerichtet und versucht, jüngere Klientel für das Pub zu gewinnen. Eigentlich bin ich mit meiner Arbeit sehr zufrieden, wenn eben nur nicht die ständigen Probleme mit den Anrainern und der Quästur wären.
Stadtanzeiger: Bereits im April dieses Jahres mussten Sie Ihr Lokal für fünfzehn Tage schließen. Anfang Oktober ist das „Pub One“ nun ein weiteres Mal von der Meraner Quästur geschlossen worden. Wie kam es dazu?
Simon Schönweger: Da immer mehr Menschen zu uns kamen und an Wochenenden teilweise rund 200 Personen das Lokal frequentierten, stieg der Lärmpegel rund um das Pub natürlich merklich an. Da ich leider keinen Raucherraum anbieten kann, gehen die Leute ins Freie, um dort zu rauchen. Wenn sich dann dort mehrere Dutzend Personen aufhalten und das auch noch zu fortgeschrittener Stunde, dann kann dies natürlich störenden Charakter für die umliegenden Nachbarn haben. Weiters möchte ich hier anfügen, dass viele junge Leute sich auch in den umliegenden Straßen wie der Harmonie- oder Matteottistraße aufgehalten haben und dort teilweise für Vandalenakte gesorgt haben, indem sie Flaschen auf den Boden geworfen haben oder sonst auffällig in Erscheinung getreten sind. Da sind mir aber als Gastwirt die Hände gebunden. Ich kann doch nicht halb Untermais kontrollieren und bin dafür auch gar nicht der Zuständige. Die Polizei hat deshalb dann Strafen für „Trunkenheit in der Öffentlichkeit“ sowie „Ruhestörung“ verteilt. Anschließend hat die Quästur das Lokal mit der Begründung geschlossen, dass die öffentliche Sicherheit nicht mehr garantiert werden könne. Eigentlich hätte ich das Pub damals einen Monat schließen sollen, aber nach meinem Einspruch beim Verwaltungsgericht habe ich aufgrund der unklaren Rechtslage Recht bekommen und durfte nach 15 Tagen wieder aufsperren.
Stadtanzeiger: Nun hat man aber die restlichen 15 Tage draufgepackt und Sie mussten das Pub bis Mitte Oktober erneut geschlossen halten. Ärgert Sie das?
Simon Schönweger: Natürlich ärgert mich das. Denn meiner Meinung nach habe ich die Probleme nachfolgend mehr oder weniger in den Griff bekommen. Dennoch hat man das Lokal abermals mit der Begründung schließen lassen, die öffentliche Sicherheit könne nicht gewährleistet werden.
Ich habe Security-Personal angestellt, welches penibel darauf achtet, dass niemand, der jünger als 16 Jahre ist, das Pub betritt. Außerdem sorgt mein Sicherheitspersonal auch dafür, dass der Lärmpegel vor dem Betrieb nicht auf ein unerträgliches Maß ansteigt und dass es zu keinerlei Vandalenakten kommt. Dies sind Extrakosten für mich, die zwar nicht angenehm sind, die ich aber gerne auf mich nehme, um für ein klein wenig mehr Frieden in dieser Untermaiser Zone zu sorgen. Ich hätte natürlich erneut in Berufung gehen können, aber ich habe diese zwei Wochen ausgesessen.
Stadtanzeiger: Sie lassen sich also von den Problemen und Klagen nicht beirren?
Simon Schönweger: Nein, ich mag meine Arbeit, ich führe dieses Pub gerne und werde mich deshalb nicht unterkriegen lassen. Außerdem sei hier auch anzumerken, dass ich als Gastbetreiber rund 10 Arbeitsplätze geschaffen habe, die letztlich wieder dem Allgemeinwohl zugutekommen. Und ich habe natürlich auch eine Verantwortung gegenüber meinen Angestellten.
Stadtanzeiger: Wie begegnen Sie Aussagen, die Ihnen vorgeworfen haben, Sie hätten Alkohol an Minderjährige ausgeschenkt?
Simon Schönweger: Diese Vorwürfe kann ich ohne Weiteres entkräften, sie entsprechen schlicht und einfach nicht der Wahrheit. Wir haben im Pub immer äußerst genau darauf geachtet, dass kein Alkohol an unter 16-Jährige ausgeschenkt wird. Mit diesen Vorwürfen war ich auch vor Gericht konfrontiert worden, diesbezüglich konnte mir aber nichts nachgewiesen werden, sodass ich das Verfahren zu meinen Gunsten entscheiden konnte.