"Eine Bank in der Sonne" im Theater in der Altstadt
Rezension
Im Winter 2013 von Dr. Ferruccio Delle Cave
Ron Clarks Komödie „Eine Bank in der Sonne“ hatte kürzlich in der Inszenierung von Rudolf Ladurner im Meraner Theater in der Altstadt Premiere. Die drei Protagonisten – Liz Marmsoler als Adrienne, Theo Rufinatscha als Kurt und Oswald Waldner als Harald – werden in einen amüsanten Dialog verstrickt, der sich auf einer Bank im Park eines privaten Seniorenheims abspielt. Über Lautsprecherdurchsagen werden den skurrilen Heiminsassen Anweisungen und Hinweise erteilt. Die beiden alten Knaben Kurt und Harald verbindet eine alte Geschichte um Fälschung von Bilanzen und die gemeinsame Liebe zu Sylvie. Sie nerven sich permanent, aber sind gleichzeitig aufeinander angewiesen, eine offenkundige Hassliebe! Auf ihrer Bank tauschen sie Bosheiten aus, bis die ehemalige Schauspielerin Adrienne zu ihnen stößt. Sie wirbelt in ihrem schreienden Kostüm den faden Alltag der beiden Oldies gehörig auf. Ebenso überraschend wie sie gekommen, ist sie schon wieder weg. Ron Clark erzählt in „Eine Bank in der Sonne“ eine berührende Geschichte um Liebe und Freundschaft im Alter: „Sie tun alles dafür, uns am Leben zu halten, aber nichts, um uns leben zu lassen“, beurteilt Kurt die Lage. Aus den Dialogen sprechen Tristesse und Resignation und doch hat Rudolf Ladurner das Ganze nicht als bitterböse gesellschaftskritische Komödie inszeniert, sondern lässt seine Akteure für eineinhalb Stunden brillant agieren. Alle drei erweisen sich als textsicher und fallen mit viel Charme und nonverbaler Raffinesse auf. Theo Rufinatscha, Oswald Waldner und Liz Marmsoler machen das Beste aus diesem nicht besonders gut ins Deutsche übersetzten Stück. Sie rufen in „Eine Bank in der Sonne“ ihr herrliches komödiantisches Potenzial ab und führen uns am Ende vor, was uns wohl oder übel alle einmal erwarten wird: das Alter mit all seinen Gebrechen.„Eine Bank in der Sonne“ im Theater in der Altstadt