Herzerkrankung - kein Grund die Wanderschuhe an den Nagel zu hängen!
Im Frühling 2022 von Stiftung St. Elisabeth
Körperliche Aktivität ist wichtig in der Vorbeugung von Herzerkrankungen und zudem ein nicht zu unterschätzender Baustein in der Therapie der chronischen Herzschwäche (Herzinsuffizienz) sowie des Bluthochdruckes.
Das Herz ist ein Muskel und kann trainiert werden. Durch regelmäßige körperliche Betätigung kann die Belastbarkeit gesteigert, und vor allem bei Herzschwäche-Patienten die Lebensqualität verbessert werden. Wandern gehört dabei zu den empfohlenen Ausdauertrainings. Bereits leichte Wanderungen haben positive Effekte auf Herz und Kreislauf.
Bei Patienten mit Bluthochdruck ist regelmäßiges Ausdauertraining (z.B. zügiges Gehen, Wandern, Nordic Walking, Joggen, drei-viermal pro Woche über 30-45 Minuten) zusammen mit einer gesunden, mediterranen und salzarmen Kost sogar ein wichtiges Element der Therapie, das zu einer Verbesserung der Blutdruckwerte und evtl. auch der Cholesterin- und Blutzuckerwerte führen kann. Möglicherweise sind in Folge weniger Medikamente notwendig und das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt sinkt.
Worauf sollte geachtet werden?
Leichte Wanderungen und Höhenunterschiede bis ca. 1.500 Meter sind in der Regel für Patienten mit koronarer Herzkrankheit kein Problem. Wichtig ist, dass die Herzkrankheit gut behandelt und stabil ist. Ob es in den Bergen für Herzpatienten gefährlich werden kann, ist abhängig von der jeweiligen Herzerkrankung und der körperlichen Fitness.
Auch bei bereits vorliegenden Herzerkrankungen (z.B. Herzklappenerkrankung, Erweiterung der Hauptschlagader, Herzrhythmusstörungen) oder nach einem Herzinfarkt wird Sport nicht generell ausgeschlossen. Wichtig ist, mit dem Vertrauensarzt vor Beginn das Ausmaß der körperlichen Betätigung abzustimmen. Prinzipiell können sich auch Patienten mit implantierten Herzschrittmachern oder Defibrillatoren sportlich betätigen, allerdings sollte auch hier eine individuelle Beratung erfolgen.