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  3. In unseren Herzen lebt die Erinnerung
Lesezeit: 4 min

In unseren Herzen lebt die Erinnerung

Bestattung Theiner Meran
Bestattung Theiner Meran
Erwin, Sophie, Franz Joseph und Josephine Theiner
Erwin, Sophie, Franz Joseph und Josephine Theiner

Besonders um Allerheiligen denken wir viel zurück,
an Tage, die wir gemeinsam verbracht haben,
an Freuden, die wir gemeinsam erlebt haben,
an Wünsche, die wir gemeinsam verfolgt haben,
an Stunden, in denen wir gemeinsam gekämpft haben,
und an Momente, in denen wir von Glück erfüllt waren.

Oft plötzlich und unerwartet lernen wir ein Gefühl kennen, das wir nie hatten. Gedanken, die uns nie verfolgten, Ängste, die tief verborgen schienen.

Einen geliebten Menschen zu verlieren ist unbeschreibbar, wir müssen Kräfte mobilisieren, die wir in diesem Moment nicht besitzen und Entscheidungen treffen ohne noch mal nachfragen zu können.

Was passiert jetzt? Was muss ich tun? Wer kann mir helfen?

In dieser schweren Zeit ist es wichtig sich jemanden anvertrauen zu können: Aufgaben abzugeben um sich die Zeit zu nehmen, die man wirklich braucht, die Zeit für sich und seine Familie.

Das Berufsbild Bestatter wird oft skeptisch und mysteriös vermittelt. Nicht unschuldig daran sind Filme, in denen bewusst unreale Inhalte zur Unterhaltungssteigerung veröffentlich werden. Dubiose Fälle, Bestatter, meist grimmige, gruselige, in schwarz gekleidete Personen ohne Mimik und Gestik.

Geschichten werden viele erzählt, heute meine:

1999

Ich bin dabei, meinem Hund die Rolle beizubringen, mein Vater ist im Büro, meine Mutter in der Küche. Es klingelt und eine ältere Frau kommt in den Hof. Mein Vater beginnt sich mit der Frau zu unterhalten.

Sie weint, wirkt traurig, überfordert und bedrückt. Ich renne so schnell ich kann zu meiner Mutter und frage, was mit der Frau passiert ist. Sie umarmt mich fest und sagt, dass es der Frau nicht gut geht. Wir müssen jetzt für sie da sein, sie stärken und stützen, ihr Halt und Sicherheit geben. Das versteh ich nicht, mein Vater ist doch kein Arzt?

Nach dem Kindergarten darf ich zu meinen Großeltern. Ich frage Oma und Opa, ob sie das verstehen, beide verziehen das Gesicht. Mein Opa ist plötzlich müde und legt sich kurz hin, meine Oma beginnt sich die Stirn zu reiben. Sie erklärt mir, dass mein Vater kein Arzt, sondern ein Helfer sei. Er hat die Gabe, Menschen in schwierigen und emotionalen Zeiten viel Last durch seine Arbeit abzunehmen. Sie erklärt mir, dass die Frau momentan einen riesigen Rucksack mit ganz vielen Steinen tragen muss. Jeder Stein ist eine Sorge. Mein Papi versucht, der Frau so viele Steine wie möglich abzunehmen, damit es der Frau wieder besser geht.

Am nächsten Tag kommt die Frau wieder zu meinem Vater ins Büro.

Obwohl ich sehe, dass sie immer noch traurig ist, spüre ich, dass ihr Rucksack viel leichter ist.

 

2014

Er ist schwer, mein eigener Rucksack ist schwer. Es fühlt sich an, als würden hunderte Kilos auf meinen Schultern lasten. Jeder Schritt fällt schwer, mein Bauch zieht sich zusammen, ich möchte was sagen, am liebsten schreien, aber es geht nicht, kein Ton. Meine Augen brennen vom Weinen, meine Gedanken sind leer. Mein Handy überschlägt sich mit Nachrichten, aber ich nehme sie nicht wahr. Ich sitze einfach nur da.

Ich habe das große Glück, viele Menschen um mich herum zu haben, die mir helfen. Mir wird klar, dass auch ich in Zukunft helfen möchte. Denn es kommt so viel zurück.

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