Hoffnungsträger 2021
Im Winter 2021 von Dr. Luis Fuchs
„Lasst uns 2021 zu unserem Jahr der europäischen Erholung und Hoffnung machen“, ermunterte Ursula von der Leyen die EU-Bürger zu Weihnachten. Die Präsidentin der Europäischen Kommission bezeichnete den EU-weiten Impfstart als „berührenden Moment der Einheit“ und eine „europäische Erfolgsgeschichte“. Als Hoffnungsträgerin erwies sich von der Leyen neulich auch anlässlich der Einigung auf das Handelsabkommen mit Großbritannien, als viele Insider die Hoffnung auf eine Übereinkunft schon aufgegeben hatten.
Ist Hoffnung also das gute Omen für das Jahr 2021? Es sind außergewöhnliche Menschen des Jahres 2020, die uns als Hoffnungsträger ins neue Jahr geleiten. Die „Financial Times“ hat die Gründer des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech, Ugur Sahin und dessen Ehefrau Özlem Türeci, zu den Menschen des Jahres 2020 gewählt. Biontech hat zusammen mit dem US-Giganten Pfizer den weltweit ersten Impfstoff gegen das Coronavirus entwickelt. Sahin und Türeci waren in den 1960er-Jahren mit ihren Eltern aus der Türkei nach Deutschland gekommen. Sie seien ein „inspirierendes Beispiel für Intelligenz, Ausdauer und mutige Entscheidungen im Geschäftsleben“, begründete die in London erscheinende Wirtschaftszeitung. Biontech und Pfizer wollen 2021 insgesamt eine Milliarde Impfdosen für 80 Länder produzieren.
Ein vertrauenerweckender Hoffnungsträger für uns Südtiroler ist der Immunologe Bernd Gänsbacher. Menschen zu informieren und aufzuklären sei seine Aufgabe, erklärte er in seiner bescheidenen Art: „Ich bin Träger von Wissen, das ich der Allgemeinheit weitergebe.“ In seinen Radiosendungen „Gänsbacher erklärt“ hat er manche Hörer von Zweifeln und Unsicherheiten befreit und ihnen Angst genommen. Als einer der ersten Südtiroler hat er sich gegen das Coronavirus impfen lassen. Damit hat er den Menschen zu verstehen gegeben, sie hätten die Wahl: Entweder sich impfen zu lassen oder zu riskieren, mit dem Coronavirus infiziert zu werden.