Am 28. Juli hat die Erde ihre Ressourcen für 2022 verbraucht

27. Juli 2022

 

In diesem Jahr erreicht die Welt den sogenannten Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day) am 28. Juli 2022 – einen Tag früher als im Vorjahr. An diesem Tag hat die Menschheit alle Ressourcen verbraucht, die ihr für das gesamte Jahr zur Verfügung stehen würden. Für die natürliche Erneuerung dessen, was die Menschheit seit Jahresbeginn bis zum morgigen Erdüberlastungstag verbraucht hat, benötigen die Ökosysteme ein ganzes Jahr. Italien hat seine gesamten Ressourcen für 2022 bereits am 15. Mai verbraucht. Um den Erdüberlastungstag nach hinten zu verschieben, haben im Mai in Südtirol daher zahlreiche Vereine, Schulen, Jugendzentren und Gruppen in Zusammenarbeit mit der OEW - Organisation für Eine solidarische Welt eine Reihe von Aktionen veranstaltet. Unter dem Dach der „Überdrüber-Aktionswochen“ haben hunderte Menschen sensibilisiert, informiert, recycelt, Müll gesammelt, gebastelt und getauscht.

 

Morgen rutscht die Erde auf dem imaginären Umweltkonto in die roten Zahlen. Von da an verbrauchen wir weltweit mehr natürliche Ressourcen, als bis Ende des Jahres nachwachsen können. Der weltweite „Earth Overshoot Day“ fiel im vergangenen Jahr 2021 auf den 29. Juli, 2022 rückt der Tag einen Tag vor auf den 28. Juli. Vor 20 Jahren lag der „Earth Overshoot Day“ noch im Oktober. Der Tag wird vom Global Footprint Network errechnet und verdeutlicht die ökologischen Grenzen des Planeten.

 

Um ihren Ressourcenbedarf nachhaltig zu decken, bräuchte die Weltbevölkerung rechnerisch rund 1,75 Planeten. Würden alle Länder so haushalten wie Italien, wären fast 3 Erden nötig. Bei einer Lebensweise wie in den USA bräuchte die Weltbevölkerung sogar 5,1 Erden.

 

Um zu informieren und zu sensibilisieren hat die OEW Mitte Mai zwei Wochen lang gemeinsam mit rund 25 Gruppen, sechs Oberschulen, vier Mittelschulen und neun Grundschulen in ganz Südtirol Aktionen rund um den Erdüberlastungstag veranstaltet. Es ging um unser Konsumverhalten und um den Ressourcenverbrauch. Auch praktische Handlungsalternativen für den Alltag wurden mit der Nachricht aufgezeigt, dass wir den Erdüberlastungstag gemeinsam nach hinten verschieben können.

 

Bei einem Theater wurde über die Verantwortung von Arbeiter*innen in der Atomkraft gesprochen. Interessierte konnten den eigenen ökologischen Fußabdruck berechnen lassen, Filme wurden gezeigt und eine Müllsammel-Challenge durchgeführt, in der Dekadenz in Brixen ein Diskussionsabend veranstaltet, Repair-Café-Abende und Kleidertauschpartys organisiert, Smoothies und Gemüsetüten aus nicht perfektem Gemüse und Obst gemixt, Workshops über die Zusammenhänge in der Natur und deren Bedeutung für die Menschen abgehalten, Insektenhotels gebaut, Bienenwachstücher hergestellt, Tausch- und Flohmärkte realisiert, ein Verkaufstand mit Null-km Produkten angeboten, Nähwerkstätten und Waldtage durchgeführt, ein Open-Linux-Schalter und Kreativnachmittag veranstaltet.

 

Der Einsatz der engagierten Gruppen in Südtirol macht zwar optimistisch, obwohl wir als Erdbevölkerung global gesehen derzeit 1,75 Erden bräuchten, um alle weltweit ausgestoßenen Treibhausgase aufzunehmen und die Nachfrage nach Ressourcen zu stillen. Der Lebensstandard vor allem im Globalen Norden, so auch in Südtirol, ist weit höher als der weltweite Durchschnitt.

 

Wir seien längst „überdrüber“, erklärt die Verantwortliche für den Bereich „Bewusster Konsum“ bei der OEW Julia Stofner. Der frühe Termin des Erdüberlastungstages vor allem in den nördlichen Ländern der Erde verdeutliche, „wie sehr wir über dem Limit leben, wie unbekümmert wir

Ressourcen vergeuden und wie gnadenlos wir unsere Ökosysteme ausbeuten“. Positiv stimmt Julia Stofner dennoch, dass mit dem jährlich früher stattfindenden Erdüberlastungstag auch die Sensibilität der Bevölkerung wächst. „Gemeinsam mit den politisch Verantwortlichen müssen wir uns bewegen, verändern und reduzieren, um langfristig unser aller Leben zu sichern“, betont die OEW-Mitarbeiterin. Die OEW stellt Unterrichtsmaterial und Medienpakete bereit, die von Schulen und Gruppen angefordert werden können. Weitere Infos: www.oew.org/ueberdrueber

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Berechnung des Weltüberlastungstages

Basis für die Berechnung des Erdüberlastungstages ist die Biokapazität der Erde, also die Fähigkeit der Erde, die vom Menschen verbrauchten Ressourcen zu erneuern und Schadstoffe wie Treibhausgase abzubauen. Der Biokapazität wird der globale ökologische Fußabdruck gegenübergestellt, wie viele natürliche Ressourcen die Menschheit also verbraucht. Ist der menschliche Verbrauch der Ressourcen größer als der Nachschub, spricht man vom „Overshoot“, von der ökologischen Verschuldung. Der Termin des Erdüberlastungstages wird jährlich sowohl für die einzelnen Länder als auch für den gesamten Planeten angegeben. Berechnet werden die Daten von der Footprint Data Foundation, der York University und dem Global Footprint Network.

 


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