Corona-Zeiten

Fragen an Arnold Mario Dall`O, Künstler

19. April 2020

MS: Wie sieht Ihr Alltag während dieser Ausnahmesituation aus?
Der Alltag hat sich entschleunigt. Manchmal kommt es mir so vor, als sei ich in einem luftleeren Raum. Alles läuft in Zeitlupe ab, als bewegte ich mich in Slow Motion. Dieser Stillstand ist für mich Inspirationslos. Doch ich versuche so gut es geht weiterzuarbeiten. Lese, zeichne und arbeite an Projekten. Jedoch auch der gesamte Kulturbetrieb ist lahmgelegt. Ausstellungen und Kunstmessen wurden abgesagt oder aufgeschoben. Ich vermisse mich frei bewegen zu können, Pläne zu schmieden.

MS: Was ist für Sie persönlich das Einschneidendste dieser Krise?
Ich kann dieser Krise nichts Positives abgewinnen. Ich sehe nur Leere um mir. Ich vermisse die Menschen und die Flugzeuge am Himmel. Ich kann mich nicht der guten Luft erfreuen wenn Menschen sterben. Die sozialen Netzwerke endpuppen sich von Tag zu Tag mehr als Sammelbecken von Idioten und Verschwörungstheoretikern. Denn dieser Virus ist weder eine Rache des Kapitalismus noch Fingerzeig Gottes. Diese Krise, ausgelöst vom Corona-Virus wird nicht zu einem neudenken der Wirtschafts- wie Umweltfragen führen. Denn leider wird diese Krise viele Menschen in eine soziale Notlage drängen und diese zu lösen wird eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre sein. Alles andere wird in den Hintergrund gedrängt werden.

MS: Was werden Sie als erstes tun, wenn die Ausgangsperre aufgehoben wird?
Menschen treffen, analog nicht virtuell.

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