Über 1.000 Fische gerettet

16. November 2020

Im Herbst werden traditionell die Kanäle und Gräben in Meran trockengelegt. Viele dieser Wasserläufe weisen einen Bestand an Naturfischen auf. Werden diese nicht geborgen, gehen die Fische zu Grunde. Der lokale Fischereiverein hat es sich daher seit Jahren zur Aufgabe gemacht, so viele Fische wie möglich vor dem sicheren Erstickungstod zu retten. Im Herbst konnten so bis dato bereits über 1.000 Fische in andere Gewässer umgesetzt werden.

Meran ist durchzogen von Kanälen und Gräben. Diese historischen Einrichtungen für die Be- und Entwässerung stellen einen wichtigen Ersatz-Lebensraum für Pflanzen und Tiere im urbanen Raum dar. Was die wenigsten dabei wissen: in vielen dieser Kanäle und Waale finden sich zahlreiche Fische, obwohl die Kanäle regelmäßig trockenfallen, weil notwendige Instandhaltungsarbeiten anstehen oder die entsprechenden Betriebs-Konzessionen nur saisonal gelten. Sobald das Wasser wieder fließt, wandern diese Fische ein und gedeihen in vielen dieser Kleingewässer prächtig. Bei der Trockenlegung sitzen diese Fische dann aber in den trockenfallenden Kanälen und Waalen im wahrsten Sinne des Wortes in der Falle und würden langsam aber sicher zu Grunde gehen. Der Fischereiverein Passer-Fischer | Stodtboch hat es sich daher – in Absprache mit dem Amt für Jagd und Fischerei der Autonomen Provinz Bozen – zur Aufgabe gemacht, so viele dieser Fische wie nur irgend möglich lebend zu bergen.

Im heurigen Herbst konnten so bis dato 1.162 Fische geborgen und in andere Gewässer umgesetzt werden. Dabei gab es heuer erstmals auch eine Zusammenarbeit mit dem Fischereiverein Vöran. Dieser Verein bewirtschaftet den Oberlauf des Sinichbaches, dessen Fischpopulation im heurigen Sommer durch einen Murgang nahezu ausgelöscht wurde. Für unseren Verein war es daher selbstverständlich, unseren Vöraner Fischereikollegen die geborgenen Bachforellen (Salmo trutta fario) für einen Initialbesatz zur Verfügung zu stellen – immerhin knapp 500 Stück. Diese Fischart ist typisch für die höhergelegenen Gewässer und die Naturfische aus unseren Gräben können sich im Sinichbach sicherlich gut etablieren.

Die schönsten Exemplare der Marmorierten Forellen (Salmo marmoratus) werden von unserem Verein einstweilen separat verwahrt, da wir es uns zum Ziel gesetzt haben, diesen Leitfisch der größeren Fließgewässer der Talsohle in den von uns bewirtschafteten Gewässern besonders zu schützen und in der Passer wieder einen soliden Bestand aufzubauen. Daher beteiligt sich unser Verein mit unseren Fischen auch am populationsgenetischen Projekt MARMOGEN des Landes Südtirol.

Besonders erfreulich ist die in den letzten Jahren stetige Zunahme der Mühlkoppe (Cottus gobio), einer ganzjährig geschützten Kleinfisch-Art. Für unseren Verein ist die wachsende Präsenz der Koppe aus gewässerökologischer Sicht ein wichtiges Zeichen für einen funktionierenden Lebensraum. Daher ist auf die Kanäle, Gräben und sonstigen Neben- und Kleingewässer auch in Meran ganz besonders Acht zu geben und von jeder weiteren Verbauung abzusehen!

Eine regelrechte Überraschung war der Fang einiger Exemplare der Elritze (Phoxinus lumaireul) im Haarwaal – und damit der unseres Wissens erste Nachweis dieser Kleinfischart in diesem Gewässersystem. Mit der der Regenbogenforelle(Oncorhynchus mykiss), die sich in unseren Gewässer mittlerweile ebenfalls etabliert hat und selbst reproduziert sowie einigen ebenfalls geborgenen Jung-Äschen (Thymallus thymallus) konnten so Fische von sechs verschiedenen Arten geborgen werden.

Ein großes Dankeschön gilt an dieser Stelle den Verantwortlichen und Betreibern der einzelnen Waale, Kanäle und Gräben für die gute und unkomplizierte Zusammenarbeit und Kommunikation, die es uns erst ermöglicht, so viele Fische zu retten.

Wir hoffen, dass wir auch im heurigen Winter trotz Corona auch die Fische in den noch ausstehenden Nebengewässern noch bergen und sicher in andere Gewässer umsetzen können.


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