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Dietrich Oberdörfer

der singende Organist

Lesezeit: 4 min

Im Sommer 2019 von Eva Pföstl

Dietrich Oberdörfer. Foto: Damian Pertoll
Dietrich Oberdörfer. Foto: Damian Pertoll

Der in Meran geborene 62-jährige Organist genießt schon seit geraumer Zeit internationales Ansehen. Die großartige Beherrschung der Orgel und seine filigran-kraftvolle Tastatur- und Pedalkunst sind verblüffend. Mehr noch als beim Zusehen an der Orgel fällt er beim Zuhören auf. Er ist bekannt dafür, dass er bei seinen Orgelkonzerten auch singt. Damit wird das ohnehin schon außerordentlich vielfältige Klangspektrum der Orgel um eine weitere Facette bereichert.

Massgeblich wurde Dieter Oberdörfer, der in Latsch aufgewachsen ist, durch sein musikalisches Elternhaus geprägt. Schon im Kindergarten sang er mit Begeisterung und als Jugendlicher lernte er schnell von seiner Mutter den Umgang mit Gitarre und Klavier. Seither liegt viel disziplinierte Arbeit hinter ihm: Bereits sehr früh begann er mit dem Studium in Orgel, Tonsatz, Gesang, Gregorianik und Dirigieren in Bozen am Konservatorium „Claudio Monteverdi“. Später belegte er das Orgelkonzertfach an der Musikhochschule Wien. In dieser Zeit waren Anton Heiller und Alfred Mitterhofer seine wichtigsten Lehrer. In zahlreichen Meisterkursen, u.a. bei Harald Vogel, Michel Chapuis, Jean Langlais und Michael Radulescu, vervollkommnete Oberdörfer seine Fähigkeiten.

Nach seiner Ausbildung bekleidete er das Amt des Organisten und Chorleiters in Schenna, das er immer noch innehat, und zeitgleich unterrichtete er eine Orgelklasse an der Kirchenmusikschule, anfangs in Bozen und in Brixen. Heute ist er Dozent für Orgel und Komposition an der Musikschule Meran und künstlerischer Leiter des Orgelkunstfestivals der Internationalen Orgelakademie Vinschgau /Meran, Nachfolgerin der Orgelakademie Schloß Goldrein, die 1990 gegründet wurde. Außerdem ist Oberdörfer Mitglied der Orgelkommission der Diözese Bozen/Brixen. Neben der Orgel beschäftigte er sich in den vergangenen Jahren vermehrt mit alter und neuer Vokalmusik und mit Komposition und entwickelte einen eigenen Stil. Seine internationale Konzerttätigkeit als Organist und Vokalist und seine interdisziplinären Projekte mit bildenden Künstlern und Schriftstellern geben Zeugnis von Dietrich Oberdörfers künstlerischer Vielseitigkeit.

Vielseitige Virtuosität

An der Orgel spielt Oberdörfer all seine Möglichkeiten aus. Da sind einerseits die manuellen Fertigkeiten: seine Fingertechnik und seine Pedaltechnik. Andererseits fällt die Farbigkeit seines Spiels auf, die Vielseitigkeit seiner Registrierungen und seine Besonderheit – er singt zu seinen Orgelkonzerten. Normalerweise bleibt der Organist dem Publikum während eines Konzertes etwas fremd, da weder der Organist selbst, noch eine sich bewegende Mechanik die optische Aufmerksamkeit auf sich zieht und so dem Publikum meistens nur die akustische Wahrnehmung eines Orgelkonzertes bleibt, was heutzutage eine durchaus unübliche Konzentration bedeutet. Durch seinen begleitenden Gesang zur Orgelmusik erzielt Oberdörfer verblüffend Effekte, welche das vielfältige Klangspektrum der Orgel um eine weitere Facette bereichert und dem Publikum Gänsehautmomente bietet.

Spezielle Klangmischungen und künstlerische Vielseitigkeit

Oberdörfer sieht es auch als seine Aufgabe, Künstler aller Sparten und verschiedene Musikstile zusammenzubringen, um neue musikalische Keimzellen zu schaffen und so die klangliche Landschaft in Südtirol weiter zu bereichern. Seit den 90er-Jahren arbeitete er in genreübergreifenden und interdisziplinären Projekten mit unterschiedlichen Künstlerpersönlichkeiten aus aller Welt zusammen. Es gelingt ihm immer wieder eindrucksvoll, die Grenzen der verschiedenen musikalischen Genres zum Fließen zu bringen und spezielle Klangmischungen zu erzielen. Maßgebliche Impulse für seine kompositorische Tätigkeit bekam Oberdörfer durch die Begegnung mit Arvo Pärt, einem der erfolgreichsten Komponisten der Gegenwart. Oberdörfer gelang es, den stillen estnischen Superstar 1996 als Gastdozent für die Orgelakademie in Goldrain zu gewinnen. Oberdörfer fand in ihm einen Seelenverwandten, denn er arbeitete bereits in jenen Jahren mit seinem Projekt „Otem“ an einem Mix aus mystischer Musik, kirchenmusikalischen Elementen und Klassik, geprägt von der Reduktion auf das Wesentliche, von Schlichtheit und Ausdruck – ganz im Stile von Arvo Pärt.

2008 erwarb sich Oberdörfer als Mitglied des Ensembles „Katharsis“ mit dem Album „Vesprae“ internationales Renommee: Das Ensemble war Finalist beim renommierten „Grammy Award“ (USA) in der Sparte „the best chamber music performance“. Große Anerkennung erhielt kürzlich auch das „Meister Eckhart- Projekt“, das ebenso an der Orgelakademie Goldrain entstanden ist. In der Predigerkirche in Erfurt las Martina Gedeck, die bekannte deutsche Schauspielerin, Texte von Meister Eckhart. Die unendliche Weisheit der Schriften des mittelalterlichen Mystikers und Philosophen bilden das Zentrum dieses Projektes, das sich „unio mystica“ nennt und bei dem Dietrich Oberdörfer, der Gittarist Andrea Unterholzner und der Saxophonist Jan von Klewitz mitwirken.

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Ausgabe 15/2019
Meraner Stadtanzeiger 15/2019
Do, 25. Jul 2019

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