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Lesezeit: 3 min

Endstation

Im Winter 2016 von dialogo

Dieser Artikel erschien vor 7 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell
 Foto: I. Rasche  / pixelio.de
Foto: I. Rasche / pixelio.de

Liebe Frau Pircher, ich weiß mir nicht mehr zu helfen. Ich bin 57 Jahre alt, arbeite als Büroteilzeitkraft und lebe eigentlich sehr glücklich mit meinem Mann und meiner 19-jährigen Tochter in einem Einfamilienhaus. Meine Tochter hatte vor einigen Monaten einen Autounfall. Sie erlitt dabei mittelschwere Verletzungen. Der Unfallverursacher starb aufgrund seiner Verletzungen. Mittlerweile geht sie nach einigen Operationen auf Krücken und hat sich durch die Rehamaßnahmen gut erholt. Seit dem Unfall ist jedoch alles anders. Ich kann es kaum aushalten, wenn mein Mann Termine außerhalb hat und mit dem Auto wegfahren muss. Meine Tochter möchte ich nur von meinem Mann zur Reha fahren lassen. Ich habe stets Angst, dass ein Unfall passieren könnte... meine Sorge lähmt mich. Frau R.

Paulina Pircher: „Liebe Frau R., ich kann mir vorstellen, dass Ihre Angst, nach so einem schlimmen und unkontrollierbaren Ereignis, das Ihrer Tochter widerfahren ist, groß ist. Was machen Sie, wenn Ihr Mann, wie Sie sagen, Auswärtstermine hat und er auf die Fahrt mit dem Auto angewiesen ist? Welche Gedanken plagen Sie?“

Frau R: „Ich rufe ihn alle 10 Minuten an, wenn er mit dem Auto unterwegs ist. Ich denke dann ständig, dass etwas passieren könnte, dass er einen Unfall haben könnte und dass ich wissen muss, ob es ihm gut geht. Ich kann mich dann auf nichts anderes mehr konzentrieren.“

Paulina Pircher: „Welche Gefühle kommen in Ihnen hoch?“

Frau R.: „Ich bin in diesen Momenten so verzweifelt. Ich denke, man könnte die Angst, die ich spüre, als Panik beschreiben. Ich habe dann auch oft Angst, verrückt zu werden. Ich muss meiner Sorge nachgeben und anrufen, um mich zu versichern, dass alles in Ordnung ist. Ich merke selbst, dass ich mich viel zu sehr in diese Angst hineinsteigere, aber ich kann sie nicht ausschalten. Wie gesagt, ich weiß mir nicht mehr zu helfen. Mein Mann und meine Tochter halten es auch kaum mehr aus, da ich eigentlich nur mehr wirklich ruhig bin, wenn wir alle drei zusammen sind. Ist meine Tochter mit Freunden unterwegs, bin ich nur auf Nadeln. So kann es nicht weitergehen.“

Paulina Pircher: „Die Belastungsreaktion, die Sie beschreiben, gilt als Folgereaktion auf die Bedrohung, die durch den Unfall ihrer Tochter ausging. Die Bedrohung wurde zwar nicht von Ihnen selbst erlebt, die Lebensbedrohung der Tochter stand jedoch außerhalb dessen, was Sie sich erwartet hatten, und überstieg Ihre Bewältigungsstrategien. In der Fachsprache würde man von einem einmaligen traumatischen Ereignis sprechen. Man spürt sehr gut, dass Ihr Vertrauen in die Welt und in andere Menschen durch den Unfall Ihrer Tochter erschüttert worden ist. Es ist verständlich, dass Sie sich seither intensiv mit der Sicherheit Ihrer Liebsten beschäftigen. Ihre große Schwierigkeit, Trennungen auszuhalten, ist nachvollziehbar. Eine traumatische Situation löst Ohnmacht und intensive Angst aus. Sie haben sich Kontrollstrategien zugelegt (ständiges Anrufen, alle zuhause behalten wollen etc.), um kein solches Ereignis mehr erleben zu müssen. Ihr Selbstwert ist bereits gesunken, da Sie mit ihren eigenen Gedanken und Gefühlen hadern. Die posttraumatischen Belastungsreaktionen, die Sie zeigen, sind in der Psychologie bekannt. “

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Ausgabe 1/2016
Meraner Stadtanzeiger 1/2016
Do, 07. Jan 2016

  • Editorial 01/2016
  • Mit der Geduld am Ende
  • Wie viel Mut ist zumutbar?
  • Von echten und falschen Winterlichtern
  • „Kinder haben keine Lobby“
  • Endstation
  • Oberbozen - Themenweg „Erdpyramiden“ - St. Jakob
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