So schützt du deine Kinder
Im Sommer 2013 von Treffpunkt Familie
Wir wünschen uns alle selbstbewusste Kinder und wir möchten unsere Kinder vor Gefahren und Übergriffen schützen. Was kannst du konkret tun?
Hier ein paar kurze Tipps von Doris Kaserer:
- Sprich mit deinem Kind je nach Alter und Reife über mögliche Gefahren im Umgang mit Menschen: dass es viele, viele nette Menschen gibt, aber eben nicht nur. Dass manche Erwachsenen Kindern bewusst wehtun wollen und dass dies absolut nicht in Ordnung ist. Kläre dein Kind altersentsprechend auf, benenne die Körperteile und mach deinem Kind bewusst, dass niemand das Recht hat, es (an intimen Stellen) zu berühren, wenn es dies nicht mag.
- Mach deinem Kind bewusst, dass es seinem Bauchgefühl trauen darf. Dazu gehört auch, dass du es ernst nimmst, wenn es sagt: „Ich mag Onkel xy nicht. Der schaut mich immer so komisch an.“ Antworten wie „Ach, das ist nicht so schlimm“ oder „Das bildest du dir nur ein“ sind absolut verboten!
- Nein sagen ist erlaubt! Willst du, dass dein Kind später mal Nein sagen kann zu Drogen, Alkohol und ungewollter Intimität? Dann nimm es ernst, wenn es etwas absolut nicht will. Vor allem bei körperlichen Grenzen, wenn es z.B. von jemandem aus der Familie nicht geküsst/gehalten/gekitzelt werden will. Muss das Küsschen von Oma immer sein? Oder darf dein Kind dazu Nein sagen, wenn es ihm unangenehm ist? Unterstütze es, indem du mit den Familienangehörigen sprichst und ihnen bewusst machst, dass das Kind in der Familie einen geschützten Rahmen haben soll, wo es das Neinsagen üben kann.
- In der Gruppe zur Schule: Gemeinsam sind Kinder stärker und vor allem auch geschützter. Sorge dafür, dass dein Kind mit anderen Kindern gemeinsam zur Schule geht oder radelt.
- Dein Kind darf sich wehren! Falls dein Kind von jemandem angefasst oder zu etwas gezwungen wird, darf es sich wehren! Zeig ihm, wo es wehtut: ein Stoß aufs Schienbein, ein Stich in die Augen ... Auch Schreien ist ein wirksamer Schutz. Und im Weglaufen sind Kinder auch unschlagbar. Mach ihm bewusst, dass es alles stehen und liegen lassen kann, um sich schnell in Sicherheit zu bringen.
- Kinder brauchen mit Erwachsenen nicht immer höflich sein. Fragen Erwachsene Kinder nach dem Weg, müssen Kinder nicht höflich sein, wenn sich die Situation für sie eigenartig anfühlt: Erwachsene sollen Erwachsene fragen. Sag deinem Kind, es soll niemals zu nahe an ein Auto gehen, schon gar nicht, wenn es ein eigenartiges Gefühl dabei hat.
- Erzähle Erfolgsgeschichten von Kindern, die es geschafft haben, sich zu wehren: z.B. von der 9-jährigen Melanie, die durch Schreien auf sich aufmerksam machte und der Mann daraufhin die Flucht ergriff. Erfolgsgeschichten machen Mut. Kinder sind nicht wehrlos! Wir Erwachsene haben allerdings die Aufgabe, ihnen Werkzeuge in die Hand zu geben, damit sie sich im Notfall daran erinnern und sie dann auch anwenden können.
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