Die guten Nachrichten der letzten Woche
Im Herbst 2022 von Robert Asam
Endlich wissen wir, wo man die fleißigsten Baufirmen findet, mit Arbeitern, die früh auf den Beinen sind. In Schlanders! Dort ist bereits um 4 Uhr früh Arbeitsbeginn. In Zeiten, in denen Handwerker keine haben, ist das doch eine gute Nachricht. Eine noch bessere Nachricht kommt vom neuen Präsidenten des Skipassverbundes Dolomiti Superski, Andy Varallo. Der hat herausgefunden, dass „die technologische Entwicklung den steigenden Temperaturen eindeutig voraus ist“. So ein Glück! Unten im Tal schlagen wir uns mit niederschwelligem Klimawandel herum. Oben am Berg? Kein Problem. Zumindest „kein tödliches Problem“, erklärt uns Herr Varallo. Den Klimawandel gebe es eher im Sommer. Da hat er recht. So richtig unangenehm heiß ist es schon eher im Sommer. Wir machen den Fehler, dass wir immer den ewig nörgelnden Umweltaktivisten und Klimaforschern zuhören anstatt den Superskifahrern. Sollten tatsächlich die Gletscher wegschmelzen, füllen wir mit dem Schmelzwasser die Speicherbecken. Dann füttern wir damit die Schneekanonen. Und wenn der Kunstschnee in der Sonne dahinschmilzt, haben wir wieder Wasser. Ein natürlicher Kreislauf. Der Winterspaß-Wasserkreislauf. Das hat Herr Varallo natürlich nicht gesagt. Solch einen Unsinn verbreiten nur Menschen, die nicht Skifahren (können). Also ich zum Beispiel. Und weil wir gerade bei den guten Nachrichten der Woche sind und beim Wintersport, hier noch eine ganz besonders gute aus Mühlbach. Das neue Skilift- bzw. Umlaufbahnprojekt im Skigebiet Gitschberg-Jochtal ist zwar höchst umstritten, aber keine Sorge, man wird es nicht sehen. So ähnlich hat uns der oberste Projektbetreiber beruhigt. Diesem Argument ist natürlich nichts entgegenzusetzen. So gesehen kann die nachhaltige Landesregierung weiterhin alle Projekte genehmigen, weil man sie ja nicht sieht. Und tut sie das nicht, dann muss man halt eine Baufirma finden, die um 4 Uhr früh mit der Arbeit beginnt. Ein Anruf beim Bürgermeister von Schlanders genügt.