…kann 2022 nur besser werden
Im Winter 2022 von Robert Asam
Was war das für ein Jahr, dieses 2021! Eine Enttäuschung nach der anderen. Zuerst ging Angela. Freiwillig! Dann hat uns Sebastian verlassen. Unfreiwillig! Und als schon alle glaubten, dass dieses gruselige Jahr ohne weitere Katastrophen enden würde, ging auch noch Jasmin. Freiwillig unfreiwillig. Die Hoffnungsträgerin der Burggräfler SVP hatte sich verrechnet. Das kann man jetzt auslegen, wie man will. Nun, außer Spesen nichts gewesen.
Von Angela hat sich unser aller Südtirol in unser aller Namen standesgemäß verabschiedet, mit ganzseitigen Inseraten in zwei großen deutschen Tageszeitungen. Für Sebastian gab es keine Anzeigen, keine Zeitungsanzeigen, andere möglicherweise schon. Nur der SVP-Obmann hat ihm kurz hinterhergeweint, sonst kaum jemand. Typisch Südtirol. Der deutsche Gast wird hofiert, der österreichische eher nicht, weil die Österreicher selbst lieber Gastgeber sind als Gäste. Und zur Konkurrenz bleibt unser Südtirol auf Distanz.
Was Sebastian angeht, habe ich mich gefreut, weil er die schnöde Politik für das Familienglück aufgegeben hat. Lieber kümmere ich mich um den kleinen Konstantin als um den alten Kogler, oder so ähnlich. Was für eine schöne Aufgabe für einen jungen Vater, habe ich gedacht. Doch das Familienglück währte kurz. Verzeihen Sie das banale Wortspiel. Die Windeln wechselt dem Konstantin wohl doch die Mami, weil der Papi Geld verdienen muss, in Silicon Valley als globaler Stratege für einen milliardenschweren Trump-Anhänger. Ein harter Job, der aber mehr bringt als der des österreichischen Kanzlers. Kanzler in Österreich kann schließlich fast jede/r werden, globaler Stratege nicht. Den Ösi-Grünen ist es sowieso egal, wie der Kanzler heißt, Hauptsache mitregieren.