Viel Spaß mit der neuen Regierung, und Freiheit für das Bargeld!
Im Herbst 2022 von Robert Asam
Das größte Problem Italiens hätten wir jetzt schon gelöst. Illegale Rave-Partys gehören der Vergangenheit an. Da hört sich der Spaß auf. Sonst werden wir mit dieser neuen Regierung viel Spaß haben. 24 Ministerien sind nötig, um Italien zu regieren, ein Land mit immerhin 60 Millionen Einwohnern. Abgesehen davon, dass es in Italien Regierungen gab, die mit 15 Ministerien auskamen, bietet sich ein Vergleich mit der deutschen Bundesregierung an: Das Kabinett Olaf Scholz umfasst 17 Ministerien, und Deutschland hat immerhin 83 Millionen Einwohner. Das nur so nebenbei. 60 Millionen Italiener*innen sind allerdings viel schwieriger zu regieren als 80 Millionen Deutsche. Mittlerweile sind auch noch 40 Unterstaatssekretäre ernannt, also sind hoffentlich alle drei Koalitionspartner zufrieden. Für den Augenblick.
Natürlich hat Frau Meloni auch eingespart. Leider ausgerechnet das von Mario Draghi geschaffene Ministerium für den digitalen Wandel. Aber eine Regierung, in der ewig Gestrige und ein 85jähriges Baumeister-Lugner-Double die Marschroute vorgeben, muss doch nicht auch noch fortschrittsorientiert sein. Das wäre dann Ministerium Nr. 25 gewesen. Eindeutig übertrieben.
Also zurück in die Zukunft. Deshalb will Frau Melonis verbündeter Wichtigtuer vom Dienst, der Möchtegern-Innenminister, auch unbedingt die Grenze für Bargeldzahlungen anheben. Was für eine gute Idee! Aufatmen beim HGV-Präsidenten Manfred Pinzger, der begeistert „die Bargeld-Freiheit wiederhergestellt“ sieht. Endlich müssen unsere Urlaubsgäste ihre mit Bargeld vollgestopften Koffer nicht wieder ungeöffnet mit nach Hause nehmen. Wir wissen ja, dass man im Urlaub nichts lieber tut, als mit viel Bargeld in der Gegend herumzufahren. Wäre ich Manfred Pinzger, würde ich jetzt noch hinzufügen: Das ist Fakt!