Drei Könige kommen von weit her ...
Der Ursprung
Das Fest der Heiligen Drei Könige, auch Erscheinung des Herrn oder Epiphaniafest genannt, ist älter als das Weihnachtsfest und wird bereits seit 194 n. Chr. begangen. Es bezieht sich auf einen kurzen Bibeltext im Evangelium von Matthäus:
Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Bethlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. (Mt 2,1)
In den östlichen Kirchen wird noch immer das Epiphaniafest am 6. Januar als Weihnachtsfest gefeiert. Bis zur Festsetzung des Neujahrstages durch Papst Innozenz XII. im Januar 1691 auf den 1. Jänner galt in weiten Teilen Europas der 6. Jänner als Jahresbeginn.
Aufgrund der drei Weihegaben wurden ab dem 6. Jahrhundert drei Personen vermutet, die das neugeborene Jesuskind besuchten, und aus den Sterndeutern – sie wurden auch als Magier bezeichnet – wurden Könige.
Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, wurden sie von großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. (Mt 2, 9-11)
Haussegnung und Räucherung
Am Vorabend des Dreikönigsfestes wird Wasser und Salz geweiht und am Festtag wird nach dem Hl. Abend und dem Silvesterabend zum dritten Mal geräuchert. Diese Haussegnung am 5. Jänner hat sich bis in die heutige Zeit erhalten und wird auch von der städtischen Bevölkerung gepflegt. Im und um das Haus wird Weihwasser ausgespritzt und geräuchert und über die Eingangstüren von Haus, Stall und Stadel werden mit Kreide die von der Jahreszahl umrahmten Buchstaben C+M+B geschrieben. Dieser Spruch bedeutet Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus. Die lieben Sternsinger bringen ja die dazu nötigen Weihrauchkörner und die Kreide.
Das Sternsingen
Im Mittelalter wurden in den Klosterschulen Dreikönigsspiele aufgeführt. Aber schon zu Beginn der Reformationszeit setzte sich der Brauch des Sternsingens durch. Männer und Buben, meist waren es arme Leute, zogen als Könige verkleidet herum und baten um milde Gaben. Leider wurden diese, sofern es sich um bare Münze handelte, oft im nächsten Wirtshaus in Alkohol umgesetzt. Deshalb gab es immer wieder Behörden, die das Sternsingen verboten. Dennoch setzte sich der Brauch in ganz Europa durch, es gibt ihn in den skandinavischen Ländern ebenso wie in Mittel-, Süd- und Osteuropa, natürlich immer mit landesspezifischen Eigenheiten. Ab der Mitte des 16. Jahrhunderts sind in ganz Europa Sternsinger in Schriften und Urkunden erwähnt. (z. B. Salzburg 1541, Norwegen 1563).
Gebietsweise war das Sternsingen bestimmten Berufsgruppen vorbehalten, z.B. in Freising den Leinenwebern, in Laufen den Salzach-Schiffern und in München den Maurern.
Die Sternsinger
Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist es im deutschen Sprachraum die katholische Jungschar, die für Entwicklungshilfsprojekte um Spenden bittet. Ungefähr 6.000 Kinder waren im Einsatz und im Jahr 2014 sammelten sie etwa 1,5 Millionen Euro.
Mittlerweile hat sich ein europäisches Netzwerk entwickelt, in dem viele Staaten, wie z. B. Ungarn, Tschechien, Slowenien agieren.