Stadtwerke Meran AG mit neuer Führungsspitze
„Unsere Stadt ist im Vergleich zu anderen Städten sehr sauber“
Im Sommer 2024 von Eva Pföstl
Giorgio Balzarini wurde kürzlich zum neuen Präsidenten des Verwaltungsrates der Stadtwerke Meran AG ernannt. Im Zuge der Koalitionsverhandlungen wurden im April 2022 der Partei „La Civica di Merano“ gemäß Stärke im Meraner Gemeinderat zwei sogenannte „Sottogoverno“-Sessel zugestanden: die Präsidentschaft der Meranarena sowie jene der Stadtwerke. Giorgio Balzarini folgt nun im Amt auf Hans Werner Wickertsheim, dessen Mandat im Mai verfallen ist.
Giorgio Balzarini ist keineswegs ein Unbekannter in Meran. Der 59-jährige erfolgreiche Anwalt ist ein Polit-Urgestein in Meran: Im Jahr 2000 kandidierte er für die Partei „Noi per l`Alto Adige“, 2005 für die „Margherita“ und 2010 für die neugegründete Partei „La Civica per Merano“. Er bekleidete von 2005 bis 2010 das Amt des Präsidenten des Gemeinderates und von 2010 bis 2015 jenes des Vize-Bürgermeisters der Stadt Meran. Von 2001 bis 2006 war er Vizepräsident der Thermen AG. In seiner Freizeit engagiert er sich ehrenamtlich, u.a. war er von 1999-2010 Präsident des Jugendzentrums Strike Up in Meran, 2020 wurde er nochmals für dieses Amt bestätigt.
Gemeinsam mit Heidi Siebenförcher als Stellvertreterin sowie den beiden Verwaltungsräten Richard Stampfl und Walter Caser wird Giorgio Balzarini die nächsten 3 Jahre die Weichen für einen weiterhin starken, bei Gemeindeverwaltung und Bevölkerung gleichermaßen geschätzten Betrieb stellen.
Wir haben Giorgio Balzarini zum Gespräch getroffen.
MS: Wie wird man Präsident der Stadtwerke Meran AG und welche Aufgaben erwarten Sie?
G. Balzarini: Die Stadtwerke Meran AG sind eine In-House-Gesellschaft der Gemeinde Meran und somit wurde ich von der Gemeinde ernannt. Man hat eine Person gesucht, die Fähigkeiten und Kompetenzen mitbringt, um die Stadtwerke AG in den nächsten 3 Jahren zu leiten und ich werde mich einsetzen, um den Herausforderungen zu entsprechen. Ich möchte den Weg, den mein Vorgänger Hans Werner Wickertsheim eingeschlagen hat, fortsetzen, d.h. die bestmöglichen Dienste zu vertretbaren Preisen für alle Meraner und Meranerinnen auch weiterhin zu gewährleisten und wenn möglich zu verbessern.
MS: Seit knapp einem Monat sind Sie nun Präsident der Stadtwerke. Wie würden Sie Ihre ersten Wochen zusammenfassen?
G. Balzarini: Diese ersten Wochen waren gekennzeichnet von einer intensiven Einarbeitungsphase. Der Verwaltungsrat ist ja verantwortlich für die strategische Ausrichtung der Stadtwerke und als innovatives Unternehmen müssen wir uns laufend an die aktuellen Rahmenbedingungen und Veränderungen anpassen. Ich habe bereits zwei Verwaltungsratssitzungen einberufen und wichtige Treffen mit den Verantwortlichen unserer verschiedenen Abteilungen organisiert, um die Stärken und die Schwachpunkte des Betriebes kennenzulernen.
MS: Wo gibt es momentan dringenden Handlungsbedarf?
G. Balzarini: Ein großes Problem für die Stadtwerke stellt seit geraumer Zeit – wie für viele andere Betriebe auch - der Fachkräftemangel dar. Die Suche nach Mitarbeitern gestaltet sich auch in unserem Bereich immer schwieriger. Der Verwaltungsrat hat bereits 4 neue Stellen ausgeschrieben und wir hoffen, diese bald besetzen zu können.
Wie ja allgemein bekannt ist, bereitet uns derzeit auch die illegale Entsorgung von Müll große Sorgen. Ca. 1 % unserer Bürger verhält sich respektlos gegenüber anderen Mitbürgern und der Natur. Illegale Müllentsorgung – ob es sich um ein weggeworfenes Müllsäckchen oder um eine Waschmaschine handelt – ist ein großes und komplexes Problem, das sich bedauerlicherweise nicht ohne Weiteres so einfach in den Griff bekommen lässt. Außerdem verursacht es hohe Kosten für die Allgemeinheit (ca. 400.000 € pro Jahr). Die Stadtwerke haben ja bereits das Projekt „Customer Care Service“, einen Meldedienst für illegale Müllablagerungen, eingeführt und gemeinsam mit der Gemeinde wollen wir das Problem mit schärferen Kontrollen durch die Ortspolizei und den Einsatz von „WasteWatchers“ bekämpfen. Aber auch wir Bürger dürfen nicht wegschauen – es handelt sich schließlich um unsere Stadt!