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„Unser Weihnachtsengel“ Sr. Ermelinde Willeit

Von Meran bis nach Kamerun

Lesezeit: 5 min

Im Winter 2017 von Philipp Rossi

Dieser Artikel erschien vor 6 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell

Sr. Ermelinde Willeit ist keine gewöhnliche Ordensschwester. Seit über 40 Jahren lebt die gebürtige Südtirolerin nun in Kamerun, wo sie den Aufbau und die Entwicklung der Hilfsstation Shisong im Westen des Landes entscheidend mitgeprägt hat.
Im Gespräch mit dem Meraner Stadtanzeiger erzählt die Missionsschwester, die in der Passerstadt die Handelsschule besucht hat, über die Entwicklungshilfe in Kamerun und über ihren persönlichen Lebensweg.

Meraner Stadtanzeiger: Sr. Ermelinde, aus welchem Dorf in Südtirol stammen sie?
Sr. Ermelinde:
Geboren bin ich in Niederolang im Pustertal. In Brixen habe ich die kaufmännische Vorbildungsschule besucht, im Alter von 13-14 Jahren spürte ich, dass mein Lebensweg ins Kloster führen sollte.

MS: Aus welchem Grund entschieden sie sich dazu, in den Orden einzutreten?
Sr. Ermelinde:
Es ist eine Berufung, der man nicht widerstehen kann. In Brixen wandte ich mich an die Kongregation der Tertiarschwestern des Hl. Franziskus, die mir dann auch die Weiterbildung ermöglichten.

MS: Und wie kamen Sie nach Meran?
Sr. Ermelinde:
In Brixen gab es auch eine weitere Schülerin, die die Oberschule in Meran besuchen wollte. Folglich baten mich meine Vorgesetzten, mit ihr in die Passerstadt zu ziehen, damit diese doch nicht ganz alleine in einer fremden Stadt bleiben musste. In Meran wohnte ich im Carolinum und besuchte die Handelsschule, die ich 1962 abschloss.

MS: Wie kamen Sie zur Mission in Kamerun?
Sr. Ermelinde:
Bereits als ich mit vierzehn Jahren zu den Tertiarschwestern ging, erkundigte ich mich danach, ob die Kongregation ein Missionsgebiet besitzt. Aufmerksam auf die missionarische Tätigkeit wurde ich bereits im Kindesalter, als ich auf der Weide in verschiedenen Zeitungen von den humanitären Einsätzen der kirchlichen Orden in den Entwicklungsländern las.

MS: Fuhren Sie sofort nach Afrika?
Sr. Ermelinde:
Nach der kaufmännischen Ausbildung ging ich ins Noviziat. 1964 legte ich die erste Profess ab, dann arbeitete ich im Grieserhof in Bozen, bis ich 1971 endlich nach Kamerun fahren durfte. Glücklicherweise nahm ich aus der Handelsschule solide Englischkenntnisse sowie die kaufmännische Ausbildung mit, wodurch mir der Einstieg in die Missionsarbeit etwas erleichtert wurde.

MS: Welche Hilfeleistungen erbringt der Orden in Kamerun?
Sr. Ermelinde:
Die Tertiarschwestern haben ab 1935 eine Siedlung, Shisong, aufgebaut, die hauptächlich wegen des Krankenhauses bekannt ist, welches allein schon wegen seines Herzzentrums Patienten aus ganz Kamerun und sogar aus den Nachbarländern anzieht. Zudem führt der Orden eine fünfjährige Mittelschule und eine zweijährige Hochschule mit 500 Schülern und bietet weitere Dienstleistungen für die einheimische Bevölkerung an.

MS: Für welchen Bereich waren Sie zuständig?
Sr. Ermelinde:
Ich habe den Verwaltungsapparat im Krankenhaus aufgebaut und dank meiner kaufmännischen Kenntnisse die Buchhaltung und das Sekretariat der Station Shisong geführt.

MS: Wie finanziert sich die Mission in Shisong?
Sr. Ermelinde:
Die ordentlichen Ausgaben können wir selbst finanzieren, während wir für Sonderausgaben auf die Hilfsbeiträge angewiesen sind. Darunter fallen etwa der Ankauf eines Krankenwagens oder sanitärer Einrichtungen. Diese Kosten werden hauptsächlich durch die österreichische MIVA und die deutsche Hilfsorganisation MISEREOR sowie MISSIO aus Bozen und Brixen, aber auch mit privaten Hilfsmitteln getragen. Aus Meran erhalten wir eine verlässliche Unterstützung durch den Verein „Etica mundi“, die in erster Linie dem Herzzentrum zugutekommt. Im Laufe der Zeit entstand im Dorf Shisong, das mittlerweile ungefähr 5000 Einwohner zählt, ein ausgedehnter Komplex an Bauten und Einrichtungen.

MS: Warum erhält gerade das Herzzentrum einen besonders großen Zuspruch?
Sr. Ermelinde:
Das Herzzentrum im Krankenhaus Shisong ist die einzige Einrichtung in Kamerun und im gesamten westafrikanischen Raum, in der Herz- und Herzkreislaufprobleme behandelt werden. Dementsprechend bildet es einen Bezugspunkt für Millionen von Einwohnern. Die meisten ausländischen Ärzte stammen aus Mailand und Modena, aber auch aus Brüssel oder München. Sie bleiben allerdings nur kurzzeitig bei uns. Der Großteil der Ärzte ist hingegen einheimisch.

MS: Wie sieht die politische Lage in Kamerun aus?
Sr. Ermelinde:
Kamerun hat 24 Mio. Einwohner, die Mehrheit der Bevölkerung – ungefähr 80 % - ist französischer Muttersprache. Die englische Minderheit bevölkert hingegen den Westen des Landes, der vor allem wegen der Erdölvorkommen wirtschaftlich weiter entwickelt ist als die frankophonen Landesteile. Diese größere wirtschaftliche Leistung kommt aber größtenteils dem französischsprechenden Teil zugute. Folglich hat diese Kluft dazu geführt, dass im englischen Landesteil der Ruf nach einer Sezession immer stärker wird. Seit Monaten setzen Streiks und Demonstrationen das Leben der Bevölkerung auf eine harte Probe, auch weil das mehrheitlich französischsprachig dominierte Parlament nicht auf die Forderungen der Minderheit eingeht.

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Ausgabe 24/2017
Meraner Stadtanzeiger 24/2017
Do, 14. Dez 2017

  • Editorial 24/2017
  • „Unser Weihnachtsengel“ Sr. Ermelinde Willeit
  • Was wäre Weihnachten ohne das Lied von der stillen, heiligen Nacht?
  • Der Johannisbrotbaum – ein seltener Gast
  • Oh du liebe Weihnachtszeit …
  • Astrologie im Christentum
  • Von Tisens nach St. Hippolyt

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