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Verborgene Schätze des Mittelalters

Die Meraner Laubenkeller

Lesezeit: 5 min
Dieser Artikel erschien vor 6 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell

Am 25. und 26. März fanden zum offiziellen Festakt des 700-Jahr-Jubiläums der Stadt Meran verschiedene Veranstaltungen statt. Auf großes Interesse stieß die Führung durch die Meraner Laubenkeller. Schließlich besteht nicht oft die Gelegenheit, gleich mehrere Laubenkeller zu besichtigen. Die meisten Keller befinden sich in Privatbesitz und sind nicht öffentlich zugänglich. Viele stehen seit Jahrzehnten leer oder werden als Lager, Magazin oder Abstellraum für die darüberliegenden Geschäfte genutzt. Andere wurden in den 1960er-Jahren zu Heiz- oder Tankräumen umgebaut. Nur einige wenige dienen als Geschäftslokale oder für gastronomische Zwecke und sind als solche zugänglich.

Auf dem Programm stand der Besuch von drei Laubenkellern in den unteren Wasserlauben sowie der Keller im Palais Mamming am oberen Pfarrplatz.

Ehemalige Gasthöfe und ihre Keller

Erste Station war der ehemalige Gasthof zum „Weißen Rössl“. Im Lichthof des Laubenhauses Nr. 341-359 wurde zunächst auf die spannende Geschichte der Meraner Laubengasse eingegangen. Untersuchungen der letzten Jahre zeigen, dass die einheitliche Bebauung berg- und wasserseits der Gasse ein Jahrhunderte währender Prozess war. Bis in die frühe Neuzeit des 16. Jahrhunderts ist in den Berg- und Wasserlauben von kleineren und größeren Gebäudeansammlungen auszugehen. Dazwischen bestanden immer wieder unbebaute Freiflächen, die als Gärten, Obstanger oder als Hofraum genutzt wurden.

Ein weiteres Thema war die wechselvolle Geschichte und Baugeschichte des einst traditionsreichen und beliebten Gasthauses: von den mittelalterlichen Anfängen über den gotischen Ausbau und die spätbarocke Zusammenlegung zweier ehemals getrennter Laubenhäuser bis zum letzten größeren Umbau im Historismus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Eingegangen wurde auch auf den typischen Aufbau einer Streifenparzelle in den Meraner Lauben. Diese bestand aus Vorderhaus, überdachtem Lichthof, Hinterhaus, offenem Innenhof und rückwärtigen Stallungen und Gärten. Den Abschluss bildete bis weit in das 19. Jahrhundert die Stadtmauer.

Nach einem kurzen Rundgang durch das Haus und die derzeit im Umbau befindlichen Räume stieg man über die gewinkelte Tunnelanlage in die beiden laubenseitigen Kellerräume ab. Hier verbindet ein Wanddurchbruch des 20. Jahrhunderts die zwei ehemals getrennten Keller, eine Seltenheit in Meran! Ursprünglich wurden beide Keller als Weinkeller genutzt. Darauf verweisen die erhaltenen Ganterbäume, zwei parallel zu den Außenwänden liegende Lagerbalken („Ganterpam“) über dem gestampften Erdboden, auf denen einst holzbereiften Stander und Fässer lagerten.

Typisch für die Meraner Laubenkeller sind steinsichtige Umfassungsmauern mit teils großformatigen, zyklopenförmigen Gesteinsbrocken. Diese kamen anlässlich des Aushubes im Geschiebematerial der Passer zum Vorschein und wurden direkt vor Ort verbaut. Eine unglaubliche Leistung, angesichts der beschränkten und einfachen Hilfsmittel, die damaligen Baumeistern zur Verfügung standen! Charakteristisch für viele Meraner Laubenkeller sind aber auch eingestellte Pfeiler und Bögen. Mit ihnen wurde das Gewicht der darüberliegenden Mauerzüge unterfangen. Parallel zur Laubengasse angeordnete Pfeiler und Bögen schultern die Trennmauer zwischen Laubengang und privaten Geschäftsräumen im Erdgeschoss. Hier zeigen baugeschichtliche Untersuchungen der letzten Jahre eine interessante Entwicklung auf: Der uns gut vertraute Laubengang wurde in vielen Fällen erst sekundär, d. h. später aus dem (älteren) Laubenhaus herausgebrochen. Dieser Prozess der Anlage von ebenerdigen, öffentlich zugänglichen Lauben setzt im frühen 14. Jahrhundert ein und dauerte das gesamte 15. und frühe 16. Jahrhundert an. Darüber gibt die Mauertechnik der Pfeiler und Bögen in den darunterliegenden Kellern Auskunft.

Zwischen den Laubenkellern und den darüberliegenden Geschäftsräumen/Lauben des Erdgeschosses bestanden in der Regel Holzbalkendecken, die über Unterzügen und ein oder zwei Gabelstützen ruhten. Diese ursprüngliche Form der Kellerdecke hat sich vereinzelt bis heute erhalten. Vielfach ist sie aber durch spätere Veränderungen, etwa den Einbau von Stützen und Bogenstellungen oder Gewölben verändert und in ihrem Bestand reduziert worden. Sitzen die Holzbalken ungestört im Mauerwerk und ist die Waldkante und mit ihr der letzte Jahresring erhalten, so kann über die Jahresringanalyse (Dendrochronologie) im Idealfall das Schlagdatum des Bauholzes ermittelt werden. Im Falle des Kellers im ehemaligen Gasthof „Haisrainer“ in den oberen Berglauben ergab die dendrochronologische Untersuchung, dass der laubenseitige Keller um 1270 errichtet worden ist. Er fällt damit in die Regierungszeit Graf Meinhards II., der den Aufstieg Merans zum Wirtschafts- und Handelzentrum durch die systematische Bebauung längs der späteren Laubengasse vorangetrieben und gefördert hatte.

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Do, 18. Mai 2017

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