Auf den Piz Lad
Im Herbst 2018 von Margareth Bernard
- Höhenunterschied:
- ca: 810 m
- Gehzeit: 4:30 Stunden
- Beste Zeit: Frühjahr bis Herbst
Anfahrt: Vom Dorf Reschen vorbei an der Talstation der Seilbahn Schöneben auf der Bergstraße Richtung Rojen und kurz vorher rechts ab auf einer ungeteerten Straße bis zur Reschner Alm; dort Parkmöglichkeiten.
Wegverlauf: Von der Reschner Alm (2.000 m) wandern wir kurz auf dem breiten Weg (Nr. 5) nach Norden bis zu einer Weggabelung, folgen dem links abzweigenden Weg (Nr. 5), auf dem wir durch lichten Wald die offenen Almböden erreichen. Nun steigen wir etwas steiler bergauf und gelangen zu den Mulden und weiten Böden von Sesslad. Hier steht auch das Sesslad-Kreuz (2.375 m). Auf dem gut sichtbaren und breiten Militärweg (Nr. 5) wandern wir in einem Bogen zum Fuß der südöstlichen Gipfelflanke. In zahlreichen Kehren steigen wir dann über Geröll und Schrofen hinauf zum weithin sichtbaren Gipfelkreuz des Piz Lad (2.808 m, ab Reschner Alm 2½ Stunden).
Abstieg über die Aufstiegsroute oder:
Vom Gipfel folgen wir dem Gratverlauf (Nr. 5a) in leichtem Auf und Ab in südwestliche Richtung im Halbbogen über die Grünen Pleisen, steigen in eine Scharte ab, gehen um eine Felskuppe herum und erreichen einen Wiesensattel mit einem Grenzstein (I/CH). In nordöstliche Richtung gelangen wir etwas steil hinunter in das flachere Klampertal und erreichen wieder den Militärweg, auf dem wir aufgestiegen sind. Auf dem bekannten Weg Nr. 5 wandern wir hinunter zur Reschner Alm (ab Piz Lad gut 2 Stunden).
Hinweis: Wer von Reschen zu Fuß zur Reschner Alm wandern will, muss dafür mit einer Gehzeit von 1½ Stunden rechnen.
Orientierung und Schwierigkeit: Die Wege sind gut markiert und beschildert. Die Wanderung ist für geübte Bergwanderer leicht, erfordert aber etwas Trittsicherheit und Ausdauer.
Besonderheiten: Die Reschner Alm (die Einheinischen sagen Rescher Alm) liegt nordwestlich oberhalb des Reschensees in aussichtsreicher Lage.
Der Piz Lad, auch Piz Lat, gehört zur Sesvennagruppe und liegt an der Grenze zwischen Südtirol und der Schweiz im äußersten Nordwesten unseres Landes. Während er nach Norden hin recht schroff abfällt, zeigt er auf der Südseite eine nur mäßig geneigte Flanke. Er steht auch für die Absurdität des Krieges, wovon der eigentümliche Grenzverlauf zeugt: Vom Gipfel hinunter zum Reschenpass folgt die Grenze einer scheinbar unlogischen Zick-Zack-Linie, die laut dem Historiker Karl Gruber nur dadurch zu erklären ist, dass „ein Nahkampfspezialist der italienischen Grenzkommission von 1919/20 jeweils Plätze für MG-Nester, Scharfschützen und Artilleristen vorgesehen hat“ (aus „Grenzgänge in Südtirol“ von Luisa Righi und Stefan Wallisch).
Vom Wanderweg und dann am Gipfel bieten sich immer wieder wunderschöne Ausblicke. Sowohl die Ortlergruppe als auch die Ötztaler Alpen und die Schweizer Gebirgszüge, wie etwa die Samnaungruppe und die Silvretta, liegen im Blickfeld. Am langgezogenen Gratrücken kann man herrliche Tiefblicke genießen, auf der rechten Seite in das schweizerische Engadin und auf der linken Seite auf den Reschensee samt Umgebung. Vielfach kann man auch auf Steinböcke treffen, man sollte aber deren Ruheplätze respektieren.