Barbianer Wasserfälle und Bad Dreikirchen
Im Sommer 2021 von Margareth Bernard
- Höhenunterschied:
- ca: 560 m
- Gehzeit: 4:00 Stunden
- Beste Zeit: Frühjahr bis Spätherbst
Anfahrt: Von Waidbruck im unteren Eisacktal hinauf nach Barbian (830 m), Parkmöglichkeiten im Dorf.
Wegverlauf: Von der Kirche in Barbian folgen wir der Straße und dem Hinweis „Wasserfallweg“ und erreichen die Abzweigung zum „unteren Wasserfall“, der wir links auf einem Fußweg folgen. An ein paar Höfen vorbei erreichen wir den Wald und steigen auf dem gut angelegten Waldsteig und teils über Holzstufen zum unteren, großen Wasserfall (1.000 m). Auf dem Steig weiter ansteigend gelangen wir zu einer Aussichtsloge mit Sitzbänken. Wir folgen dem Steig bergauf zu einer Weggabelung (hier besteht die Möglichkeit, rechts auf dem Wanderweg Nr. 6 direkt nach Bad Dreikirchen zu wandern), wenden uns nach links und erreichen den oberen Wasserfall (1.170 m; ab Barbian 1½ Stunde). Nun wandern wir über die Brücke und dann in Serpentinen den steilen Hang bergauf, queren ins Gandertal, steigen zum Bach hinunter und erreichen über die „Katzenleiter“ freie Wiesen und eine Straße, die wir bald wieder verlassen und sie auf einem steilen Waldweg wieder erreichen. Nun folgen wir dieser, bis an einem Wegkreuz rechts der Wiesenweg Nr. 27 mit dem Hinweis „Briol“ abzweigt. Über die Wiese und dann durch den Wald gelangen wir hinunter zum Gasthof „Briol“ (1.310 m, Einkehrmöglichkeit; ab dem oberen Wasserfall gut 1 Stunde). Nun wandern wir auf dem breiten Weg Nr. 4 in mehreren Kehren hinunter nach Bad Dreikirchen (1.120 m, zwei Einkehrmöglichkeiten; ab Briol 30 Minuten). Auf dem breiten Wanderweg Nr. 11 gelangen wir hinunter zum Sportplatz und (später Nr. 3) zurück nach Barbian (ab Dreikirchen 1 Stunde).
Schwierigkeiten: Die Wanderung ist in weiten Teilen leicht, im Bereich der Wasserfälle erfordert sie aber etwas Achtsamkeit und Trittsicherheit; gutes Schuhwerk ist ratsam.
Besonderheiten: Der auffallend schiefe Turm der Pfarrkirche zum hl. Jakobus in Barbian (Ende 13. Jh.) lehnt sich 1,57 m aus dem Lot. Die talseitige Hälfte seines Fundamentes wurde auf Erdboden errichtet, während die obere Hälfte auf felsigem Grund ruht. Das Erdreich gab nach und bewirkte die Schieflage.
Bei den Barbianer Wasserfällen bietet das Wasser des Ganderbaches gleich mehrere besondere Naturschauspiele. Vom Tal aus sieht man nur den unteren Wasserfall, der mit seinen 85 m zu den höchsten unseres Landes zählt. Der obere Wasserfall liegt oberhalb von ein paar kleineren in einer Schlucht versteckt und ist mit 45 m Höhe durchaus beachtlich.
In Bad Dreikirchen herrscht die Stille einer unversehrten Mittelgebirgslandschaft von außerordentlichem Liebreiz. Die drei aneinandergeschmiegten kleinen Kirchen sind nicht nur lagemäßig, sondern auch in kunst- und kulturgeschichtlicher Hinsicht ein Juwel unseres Landes. Sie bestechen außen durch ihre malerische Architektur und ein mächtiges Christophorusfresko aus dem 15. Jahrhundert. Im Innern der Magdalena- und der Gertraudskirche können wir je einen gotischen Flügelaltar und gotische Fresken bewundern. Die Grundmauern des heutigen Badgasthauses entstanden im Jahr 1315. Um das Jahr 1855 wurden hier mehr als 400 Badegäste gezählt. Der Dichter Christian Morgenstern weilte 1908 in Dreikirchen und lernte dort seine Frau kennen. Unser Blick reicht weit ins mittlere Etschtal und in die Dolomiten. Man soll von Dreikirchen 41 Kirchtürme sehen.