Burgenwanderung im Überetsch: Hocheppan und Boymont
Im Frühling 2019 von Margareth Bernard
- Höhenunterschied:
- ca: 250 m
- Gehzeit: 2:30 Stunden
- Beste Zeit: Frühjahr und Herbst
Anfahrt: Über die MeBo bis zur Ausfahrt Terlan, kurz Richtung Andrian, dann links ab (Hinweis „Weinstraße“) bis nach Unterrain, dort rechts hinauf nach Missian; Parkplätze unter der Anhöhe, auf der die Kirche steht.
Wegverlauf: Vom Parkplatz (388 m) folgen wir kurz der Asphaltstraße, wenden uns am Gerätehaus der Feuerwehr nach links und nehmen bald darauf rechts den Weg mit der Markierung 14 und dem Hinweis „Schloss Hocheppan“. Wir gelangen auf eine asphaltierte Straße, wenden uns nach rechts und wandern auf dem neben der Straße verlaufenden Fußweg (Nr. 12) nordwärts und bald in Serpentinen durch Mischwald aufwärts. Ein Abstecher zum nahen Kreidenturm ist lohnenswert. Bald erreichen wir, stets gleichmäßig ansteigend, die Burgruine Hocheppan (636 m, Einkehrmöglichkeit in der Burgschenke im Innenhof, Mittwoch Ruhetag; ab Missian 1 Stunde). Nun folgen wir dem Hinweis „Burg Boymont“ und steigen auf einem Fußweg ziemlich steil hinab in eine Schlucht und auf dem Gegenhang steil und teilweise über Holztreppen hinauf und wandern zuerst durch Buschhänge abwärts bis zum Fahrweg und dann auf diesem wieder steil hinauf zur Burgruine Boymont (580 m, Einkehrmöglichkeit in der Burgschenke im Innenhof, Montag Ruhetag; ab Hocheppan 45 Minuten). Auf dem Zufahrtsweg (Nr. 14) wandern wir durch Laubwald und Gebüsch steil hinunter, erreichen die Fahrstraße, wenden uns nach links und nach wenigen Metern nach rechts und erreichen auf dem Hinweg wieder Missian und den Parkplatz (ab Boymont 30 Minuten).
Schwierigkeit: Der Wanderweg ist als mittelschwierig eingestuft. Der Weg durch die Schlucht erfordert etwas Trittsicherheit. Gutes Schuhwerk ist zu empfehlen.
Beste Zeit: Frühling und Herbst, im Sommer nur an kühleren Tagen
Besonderheiten: Unter den Burgen Südtirols zählt Hocheppan (erbaut 1125-1130) durch ihre besondere Lage zweifellos zu den eindruckvollsten. Sie ist eines der bedeutendsten romanischen Baudenkmäler Südtirols. Ein kunsthistorischer Leckerbissen ist die Burgkapelle mit ihren wertvollen Fresken aus dem 12. Jahrhundert, eines der wichtigsten romanischen Kunstdenkmäler in Südtirol. Sie kann viermal täglich bei einer Führung besichtigt werden. Berühmt sind die Darstellungen der „klugen und törichten Jungfrauen“ und der „Knödelesserin“ – erster Beleg für Tiroler Knödel – und das Bild der „Maria Heimsuchung“.
Etwas unterhalb der Burg Hocheppan steht der schlanke, 34 m hohe Kreidenturm, der einst als Wach- und Wehrturm für „Kreidfeuer“ (= Warnfeuer, um das Herannahen von Gefahren zu signalisieren, zu mittelhochdeutsch krîde, krîe „Losung, Schlachtruf“) genutzt wurde.
Die Grafen von Eppan erbauten um 1235 das Schloss Boymont und gaben es als Lehe an die Familie von Boymont weiter. 1425 wurde die Burg durch einen Brand zerstört. Erst 1977 restaurierte der jetzige Besitzer das Gebäude. Rundbogenfenster, Reste der Burgkapelle und architektonische Eigenheiten erregen die Aufmerksamkeit der Besucher.
Doch nicht nur die Burgen, sondern auch die Ausblicke in den Bozner Talkessel, ins Überetsch, ins mittlere Etschtal und in die Dolomiten machen diese Wanderung zu einem besonderen, unvergesslichen Erlebnis. Von Hocheppan aus soll man an die 36 Schlösser und Ruinen erblicken.