Der Choleraweg in Tramin
Im Herbst 2021 von Margareth Bernard
- Höhenunterschied:
- ca: 75 m
- Gehzeit: 1:30 Stunden
- Beste Zeit: Frühjahr und Herbst
Anfahrt: Von Bozen auf der Weinstraße über Eppan und Kaltern nach Tramin; Parkmöglichkeiten unterhalb der Kirche beim Bürgerhaus.
Wegverlauf: Am Rathausplatz in Tramin (250 m) wenden wir uns nach Süden und wandern über die J.-v.-Payer-Straße und die J.-v.-Zallinger-Straße hinunter zur Weinstraße. Diese überqueren wir und folgen ein kurzes Stück der Straße Richtung Neumarkt. Bei der ersten Abzweigung biegen wir links in die Steinackerstraße, wenden uns bald noch einmal nach links und folgen der Markierung Nr. 15 und dem Hinweis „Choleraweg“. Auf dem asphaltierten Feldweg wandern wir, alle Abzweigungen missachtend, nördlich geradeaus, vorbei an oberhalb gelegenen Weingärten und den rechter Hand in der Talsohle liegenden Obstkulturen. Kurz vor der Sportzone am nordöstlichen Ortsrand überqueren wir den Höllentalbach und wandern links, immer dem Bach entlang, hinauf zur Weinstraße (kurz vorher rechts die Traminer Kellerei). Wir überqueren diese und folgen weiterhin dem Bach, bis wir zu einer kleinen Holzbrücke gelangen. Über diese und durch die Gassen des Dorfes gelangen wir zurück zum Rathausplatz und zum Parkplatz.
Orientierung und Schwierigkeit: Die Rundwanderung ist ein Spaziergang; die Wege sind gut ausgeschildert.
Beste Zeit: Frühling, Herbst und Winter; besonders schön zur Zeit der Herbstfärbung der Weinberge
Besonderheiten: Der Choleraweg erinnert an die Cholera, die in der ersten Hälfte des 19. Jhs. in Tirol wütete. 1836 gingen 52 von 99 Sterbefällen in Tramin auf das Konto dieser Krankheit. Der Choleraweg war der „Umgehungsweg“ der Traminer Bevölkerung, um den Cholera-Infizierten auszuweichen.
Das Weindorf Tramin, das für die Weine der Rebsorte Gewürztraminer und vor allem auch wegen des „Egetmann-Umzugs“ (am Faschingsdienstag in ungeraden Jahren) berühmt ist, besitzt von schönen, alten Häusern, Weinhöfen und Adelssitzen gesäumte Gassen. Das Wahrzeichen des Ortes ist die Pfarrkirche (St. Quirikus und Julitta) mit ihrem über 80 Meter hohen, gotischen Turm und den reichen Fresken im ebenfalls gotischen Chor. Der Turm ist der höchste gemauerte Turm des Landes und gilt nach dem Bozner Pfarrturm als der kunstvollste gotische Kirchturm Tirols.
Die Traminer Sportzone mit mehreren Einrichtungen und einem schönen Freischwimmbad wurde im Juni 1986 durch einen Murenabgang total zerstört.
Der Hauptort und die südlich davon gelegene Fraktion Rungg erstrecken sich am sanft ansteigenden Hangfuß des Mendelkammes, während die Fraktion Söll nördlich des Hauptortes auf einer etwas höheren Hangterrasse liegt.