Der Nauderer Höhenweg
Im Herbst 2018 von Margareth Bernard
- Höhenunterschied:
- nach oben: 400 m
- nach unten: 800 m
- Gehzeit: 7:30 Stunden
- Beste Zeit: Frühjahr bis Herbst
Anfahrt: Über den Reschenpass bis Nauders (1.394 m); ca. 1 km vor dem Dorf befindet sich rechts die Seilbahn Bergkastel mit großem Parkplatz. Ich rate aber, im Dorf zu parken und am Morgen zur Talstation der Bahn zu gehen, weil diese Strecke auf Asphalt abends nach einem langen Wandertag mühsam ist (ca. 20 Minuten). Auffahrt mit der Seilbahn (verkehrt ab 9.00 Uhr, von Ende Mai bis zum 14. Oktober).
Mit der SAD von Mals (8.01 Uhr) bis zur Talstation Bergkastel (8.36 Uhr an) fahren, abends von Nauders/Mühle (18.16 oder 19.21 Uhr) wieder abfahren, Anschlüsse in Mals – somit spart man sich den 20-minütigen Asphalthatscher!
Wegverlauf: Von der Bergstation der Seilbahn Bergkastel (2.200 m, Einkehrmöglichkeit) wenden wir uns nach links und folgen dem Höhenweg mit der Markierung Nr. 30, der uns knapp oberhalb der Waldgrenze bzw. durch lichten Lärchen- und Zirbenwald auf Holzstegen über zahlreiche Wasserläufe und feuchte Abschnitte – oberhalb der Piengalm (1.990 m, bewirtschaftet) – ins Saletztal hinabführt. Nach der Überquerung des Saletzbaches steigen wir wieder bergauf, kommen an der Valdafurner Alm (2.200 m, keine Einkehrmöglichkeit) vorbei, überqueren den Bach und erreichen das freie Gelände des Stables-Hochbodens. Bald queren wir das Ferminztal und steigen in das Gamortal ab. Auf der orografisch rechten Seite des Baches wandern wir einige Meter hinauf zum Wegweiser, wenden uns bald nach links und folgen dem Steig am Hang empor nach Westen (hier rückt der Ortler ins Blickfeld). Wir wandern Richtung Norden weiter und erreichen das Labauner Köpfl, von dem wir in steilem Abstieg zur Labaunalm gelangen (1.977 m, im Sommer Einkehrmöglichkeit, jetzt geschlossen; ab Bergstation ca. 5½ Stunden). Hier endet der Höhenweg.
Auf dem breiten Fahrweg (Nr. 14) wandern wir sanft absteigend talauswärts (stets am breiten Fahrweg bleiben), wenden uns dann nach rechts (Markierung Nr. 14a) und erreichen den Berggasthof Parditsch (1.641 m, Einkehrmöglichkeit). Vom Gasthof ins Tal blickend, gehen wir kurz links hinüber, wandern dann rechts auf breitem Forstweg und bald auf einem schmalen Weg (Hinweis: Über Munt nach Nauders, Nr. 14a) und über freie Wiesen absteigend in das Dorf Nauders (1.394 m, ab Labaunalm ca 1½ Stunden).
Orientierung und Schwierigkeit: Die Wege sind gut markiert und beschildert. Die Wanderung ist für geübte Bergwanderer leicht, erfordert aber viel Ausdauer.
Besonderheiten: Bevor der heurige Bergsommer endgültig zu Ende geht, führt uns dieser Wandervorschlag auf Nordtiroler Seite. Das Oberinntaler Dorf Nauders, Ausgangs- und Endpunkt unserer Rundwanderung, liegt allerdings gleich hinter dem Reschen. Bereits im 2. Jahrhundert war der Ort auf einer Karte an der Via Claudia Augusta eingezeichnet. Nauders selbst wurde 1150 erstmals als „Nudres“ erwähnt. Das Dorfbild wird geprägt vom Schloss Naudersberg, welches lange Zeit auch Gerichtssitz war. In dessen Nähe steht die St.-Leonhards-Kapelle, die älteste erhaltene Kirche Tirols.
Der Höhenweg durchquert in ungefähr 2.100 m Höhe die gesamten Westhänge der weit hinauf begrünten Nauderer Berge; seine Gesamtlänge beträgt rund 14 km. Er führt durch naturbelassene, ruhige Täler und durch im Sommer blumenreiche Almwiesen. Der Blick schweift weit in die Schweizer Bergwelt hinein, aber auch zu den Gipfeln der Sesvennagruppe (mit dem Piz Lad) und auf einer Teilstrecke sogar bis zum Ortler.