Der Oachner Höfeweg
Von Prösels nach St. Kathrein
Im Herbst 2014 von Margareth Bernard
- Höhenunterschied:
- nach oben: 390 m
- nach unten: 230 m
- Gehzeit: 5:00 Stunden
- Beste Zeit: Frühjahr und Herbst
Anfahrt: Von Blumau im unteren Eisacktal Richtung Völs, nach ca. 2 km rechts ab Richtung Tiers, nach einigen Kehren links ab nach Prösels; große Parkplätze in der Nähe des Schlosses.
Wegverlauf: Vom Parkplatz unterhalb von Schloss Prösels (856 m) im gleichnamigen Weiler wandern wir auf dem breiten Weg Nr. 3 (Hinweis Unteraicha) zuerst durch Wiesen, dann durch Wald Richtung Westen leicht abwärts und gelangen nach ca. 20 Minuten zum sogenannten Wirtskeller, wo der Oachner Höfeweg rechts abzweigt. Wir kommen an den Höfen Riefer, Flunger und Dosser vorbei und gelangen zum Buschenschank Tommelehof (Einkehrmöglichkeit nur auf Bestellung) und wenig später zum Buschenschank Gemoanerhof (690 m, Einkehrmöglichkeit bis 23.11. am Wochenende). Bald darauf wendet sich der Weg Richtung Osten und wir erreichen beim Prackfolerhof (620 m) den tiefsten Punkt der Wanderung. Nun schlängelt sich der Weg hoch über dem Tierser Tal leicht ansteigend durch die sonnigen Hänge mit Obstbäumen und Reben und wir wandern an den Höfen Außer- und Innerperskoler vorbei. Bei einer Schautafel zur Geschichte zweigt der Weg zum Laitnkeller (ganzjährig geöffnet, Dienstag Ruhetag) ab. Auf dem Höfeweg erreichen wir den Buschenschank Fronthof (Einkehrmöglichkeit, bis Ende November Mi-So geöffnet) und den Fingerhof. Nun führt uns ein schmaler Steig durch Laubwald hinunter in eine kleine Schlucht zum Lausbach, den wir auf einer Hängebrücke überqueren. Auf dem Wald- und Wiesenweg neben der Tierser Straße gelangen wir nach St. Kathrein (870 m), wo der Oachner Höfeweg endet (ab Prösels ca. 4 Stunden).
Rückweg: Wir kehren auf dem Hinweg zurück, bis (nach ca. 20 Minuten) in der Nähe einer Bushaltestelle rechts der Weg Nr. 5 mit dem Hinweis „Prösels“ abzweigt. Wir folgen diesem und erreichen den höchsten Punkt der Wanderung beim Schnaggenkreuz (1.010 m). Leicht absteigend gelangen wir auf breitem Weg zurück nach Prösels (ab St. Kathrein gut 1 Stunde).
Hinweise: Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Wanderung abzukürzen (siehe Schautafeln). Von der oben genannten Haltestelle gibt es eine direkte Busverbindung nach Prösels.
Orientierung und Schwierigkeit: Der Oachner Höfeweg ist durchgehend ausgeschildert. Die Wanderung ist zwar lang, aber in jeder Hinsicht leicht und sehr lohnend.
Beste Zeit: Frühjahr und Herbst; der Weg ist das ganze Jahr begehbar, im Sommer sehr heiß.
Besonderheiten: „Oacha“ ist die dialektale Bezeichnung für das Dorf Völser Aicha. Der durchgehend ausgeschilderte Oachner Höfeweg führt durch eine faszinierende Kulturlandschaft mit gut erhaltenen Kunst- und Kulturdenkmälern. Am Weg liegen einige der schönsten Bauernhöfe der Schlernregion, in denen die uralte Bausubstanz in Form von Kellergewölben, Torbögen, Wandfresken und Wohnstuben erhalten geblieben ist. Artenreiche Mischwälder und Waldränder zeichnen den Weg im Prösler Ried aus. Rebterrassen, Kastanienhaine und kleinere Flächen mit Beeren bilden abwechslungsreiche Fluren.
Der Wirtskeller, heute eine teils wieder instand gesetzte Ruine, ist der ehemalige Keller des Wirts in Prösels. Zwischen den Gesteinsblöcken einer Bergsturzhalde strömt kalte Luft aus, die ein lokales Kleinklima schafft.
Der Tommelehof trägt in sich die Mauern eines Turmes, der schon im Jahre 1200 erwähnt wurde und beherbergt eine gotische Bauernstube.
Der Gemoaner ist ein bekannter Weinhof und Buschenschank. Hier reicht der Blick bis zum Rosengarten und in den Talkessel von Bozen. An der gegenüberliegenden Talseite liegt die Ortschaft Steinegg.
Der Fronthof, bereits 1379 erwähnt, ist das größte, aus gotischer Zeit erhaltene und einheitlich aus Steinquadern errichtete Bauernhaus Südtirols.
Die Kirche St. Katharina besitzt an der südlichen Außenwand farbenprächtige Fresken aus der Zeit um1420, welche die Legende der christlichen Königstochter Katharina von Alexandria erzählen.
Schloss Prösels, das 1279 erstmals erwähnt wurde, steht auf einem Hügel, der an drei Seiten fast senkrecht zur Schlucht des Schlernbaches abfällt, und lässt sich von außen auf einem Rundweg erleben. Hier fanden 1506 und 1510 die berüchtigten Hexenprozesse statt, an deren Grausamkeit ein Denkmal vor der Burg erinnert.