Der Wormisionssteig bzw. der Goldseeweg
Stilfser Joch–Furkelhütte
Im Sommer 2021 von Margareth Bernard
- Höhenunterschied:
- nach oben: 85 m
- nach unten: 690 m
- Gehzeit: 3:30 Stunden
- Beste Zeit: Sommer bis Spätsommer
Anfahrt: Mit dem Auto – oder mit Zug und Bus – bis Spondinig im oberen Vinschgau und über Prad weiter bis Trafoi (1.570 m); Parkplatz kurz nach der Bushaltestelle, links neben der Hauptstraße; mit dem Linienbus Nr. 270 zum Stilfser Joch (2.757 m) Höhenunterschied: 85 m bergauf, 690 m bergab, bei Benützung des Sessellifts; mit Abstieg bis Trafoi 1.300 m bergab
Gehzeiten: vom Stilfser Joch bis zur Furkelhütte ca. 3,5 Stunden; je nach Wissbegier und Pausen zum Staunen und zum Lesen der Schautafeln entsprechend mehr; von der Furkelhütte bis Trafoi ca. 1,5 Stunden
Wegverlauf: Vom Stilfser Joch erreichen wir in einem kurzen Anstieg (Markierung Nr. 20) die Garibaldihütte (Einkehrmöglichkeit) und die 85 m oberhalb der Passhöhe gelegene Dreisprachenspitze (2.842 m), den höchsten Punkt der Wanderung. Schautafeln beantworten im ersten Teil des Weges Fragen zu diesem Schauplatz des Ersten Weltkrieges. Wir folgen dem Steig Nr. 20 entlang der schmalen Militärstraße, die zu den Überresten des „Lempruchlagers“ führt und von dort dem schmaler werdenden Pfad am Goldsee vorbei bis zur „Goldsee-Stellung“. Wir wandern auf dem ebenen Steig bis zu einer kleinen Geländekante, von der aus wir das erste Mal die lange Kette der Ötztaler Berge von der Weißkugel bis zum Similaun überblicken können. Wir queren leicht abwärts ein weites Kar und gelangen an auffälligen Schneerechen vorbei zu einer weiteren Geländekante, die einen Blick ins Trafoital bis nach Gomagoi und zu unserem Ziel, der Furkelhütte (2.153 m, Einkehrmöglichkeit), erlaubt, die wir nach kurzem Abstieg erreichen.
Von der Hütte aus können wir mit dem Sessellift nach Trafoi abfahren.
Wenn wir zu Fuß absteigen, folgen wir von der Hütte dem breiten Weg, biegen bei den Sendemasten rechts ab und erreichen auf dem Waldweg Nr. 17 die Talstation des Sessellifts und den Parkplatz bzw. die Bushaltestelle (1.570 m, ab Furkelhütte 90 Minuten).
Orientierung und Schwierigkeit: Durchwegs guter Wanderpfad, gut beschildert und markiert. An einigen Stellen sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Nach schneereichen Wintern kann man im Frühsommer zwischen Dreisprachenspitze und Goldsee auf steil abfallende Schneefelder treffen.
Besonderheit: Das Stilfser Joch, der Straßenübergang von Trafoi nach Bormio im Veltlintal, ist ein Sommerskigebiet. Die bereits 1825 mit 48 Kehren angelegte Straße ist die zweithöchste Passstraße der Alpen. Auf der Dreisprachenspitze kann man einen Rundblick genießen, den man nicht so schnell vergisst. Hier treffen Südtirol, die Provinz Sondrio und der Kanton Graubünden aufeinander. Im ersten Abschnitt des Weges vermitteln die noch vorhandenen Schützengräben und Unterstände und mehrere Schautafeln Eindrücke menschlicher Leistungen und Leiden im Ersten Weltkrieg. Insgesamt informieren 14 Schautafeln entlang des Weges über den Krieg, die Entstehung der Gesteine und den Überlebenskampf der Pflanzen in der unwirtlichen Umgebung. Vom Wanderweg und von der Furkelhütte genießen wir beeindruckende Prachtblicke zum Ortler und seinen Nachbarn.