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Giftige Gaben

Lesezeit: 2 min

Im Winter 2014 von Dr. Luis Fuchs

Dieser Artikel erschien vor 7 Jahren im Meraner Stadtanzeiger und ist unter Umständen nicht mehr ganz aktuell

„Das ist ja eine schöne Bescherung!“ Wörtlich genommen könnte dies, gerade am weihnachtlichen Hochfest des Schenkens, ein passender Ausruf der freudigen Überraschung sein. Das gerade Gegenteil ist der Fall, die Redewendung hat sich zum Ausdruck ärgerlichen Verwundertseins gewandelt.

Unser Sprachgebrauch wartet mit Überraschungen auf, wenn wir auf den Bedeutungswandel so manchen Wortes achten. Das Wort Gift bietet sich dafür als aufschlussreiches Beispiel an. Ursprünglich bedeutete „Gift“ so viel wie „Gabe“ oder „Geschenk“. Dieser ehemals vorherrschende Sinn von „Gift“ steckt heute noch in der Mitgift: Sie ist die Gabe, die Eltern ihrer Tochter bei der Heirat als Aussteuer mitgeben. Auch im englischen gift steckt heute noch die Bedeutung als „Geschenk“. So lockt das gift house, das Geschäft mit Geschenkartikeln, die Kunden zum Kauf.

In ein und demselben Wort also kann der positive Sinn von „Gabe“ wie der negative von „Gift“ enthalten sein. Das griechische Pharmakon beispielsweise bedeutet „Heilmittel“ ebenso wie „Gift“. Die Wirkung des Mittels, ob nützlich oder schädlich, hängt offenbar von der Dosis ab, ein Zuviel davon kann zum Gift werden. Dies trifft gerade auf die Genussmittel zu; die Volksweisheit liefert uns das Rezept hierzu: „Trinkst mäßig du den Rebensaft, so spendet er dir seine Kraft. Doch gibst dem Unmaß du dich hin, verlierst du deine Kraft an ihn.“ So ist’s wohl auch mit den Geschenken der Fall: Ein Zuviel des Guten kann den Zweck verfehlen und abschreckend wirken. Nicht immer erfolgt das Schenken in selbstloser Absicht, sodass sich der Beschenkte zu Gegenleistungen verpflichtet fühlt: Die Gabe wird zum Gift.

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Ausgabe 1/2014
Meraner Stadtanzeiger 1/2014
Fr, 10. Jan 2014

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